75 Jahre nach der Produktion des ersten Sportwagens präsentiert Porsche die Studie Vision 357. Das von dem legendären 356 inspirierte Zukunftsmodell gibt dem Zeitgeist die rasante Pointe. Einmal mehr glänzt der Premiumhersteller aus Schwaben mit technischen Innovationen und atemberaubenden Antriebsvarianten.
Der neue Elektromotor bringt den Konzernoberen zum Strahlen. „Ich hatte kürzlich die Möglichkeit, die Variante zu testen, die gerade für den 718 entwickelt worden ist“, sagte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Porsche Sportwagen“ im Gespräch mit electricar – und fügte lachend hinzu: „Da merkst du, was die neuen E-Motoren wirklich leisten können.“ Die Zukunft ist elektrisch, selbstverständlich auch bei dem schwäbischen Premiumhersteller, der seine in jeder Hinsicht hochwertigen Modelle mit größtem Erfolg rund um den Globus vertreibt.
In Berlin, wo Blume in seiner Funktion als Porsche-CEO die Sonderschau „Driven by Dreams“ eröffnete, hat er zusammen mit Chef-Designer Michael Mauer die Studie Vision 357 vorgestellt – den Porsche der Zukunft, stark angelehnt an das legendäre Premierenmodell 356, das Firmengründer Ferry Porsche im Jahr 1948 auf den Markt brachte. „Die Studie ist der Versuch, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stimmig miteinander zu verbinden“, so erklärte Mauer. „Wir wollen einfach mal zeigen, wie ein 356 heute aussehen würde. Die Proportionen erinnern an das historische Vorbild, Details visualisieren den Blick in die Zukunft.“
Diese zumeist atemberaubende Optik, kombiniert mit der entsprechend kraftvollen und verlässlichen Qualität des Motors, ist seit jeher ein hervorstechendes und charakteristisches Merkmal des Mythos Porsche. „Kreativ über die Zukunft nachzudenken, ist eine unserer wesentlichen Aufgaben“, sagte Mauer. „Denn Studien sind der Ideenpool für das Design von morgen. Wir sind stets auf einer Gedankenreise in die Zukunft der Mobilität.“
E-Mobilität: Ehrgeizige Ziele
Geheimnisvolle Details offenbart die Vision 357 bei genauerem Anblick. Die Lichter liegen etwa, vorne wie hinten, als integrierte Elemente in der markanten Karosserie verbaut. Wie aufgemalt, doch offenbar voll funktionstüchtig. Einige dieser Finessen, nur so viel mochte Mauer preisgeben, werden mittelfristig auch in den hauseigenen Modellen zu erleben sein.
Es wirkte umso spannender, weil der Porsche-Chef in Berlin die Idee des rein elektrischen Zukunftsmodells 357 offenbar höchst charmant zu finden schien. „Why not“, sagte Blume mit einem Lächeln. Die aufwendige Produktion des Showcars, das zu großen Teilen in Handarbeit vollzogen werden wird, harmoniert perfekt mit den ehrgeizigen Zielen, die Porsche im Segment der Elektromobilität ausgegeben hat. „Wir streben an, im Jahr 2030 mehr als 80 Prozent unserer Fahrzeuge vollelektrisch auszuliefern“, so betonte Blume bereits mehrfach. „Entsprechend sieht unsere Produktstrategie aus.“
Nach dem Taycan, der höchst erfolgreich eingeführt worden ist, plant Porsche zeitnah die voll elektrifizierte 718er-Baureihe mit dem Boxter, Cayman und Spyder. Der E-SUV Taycan kommt aufgrund von Problemen im Bereich Software leicht verspätet erst im nächsten Jahr. Und der 911? Es ist zu vernehmen, dass die Entwickler zumindest an einer Hybrid-Version dieses einzigartigen Klassikers arbeiten.
Vollgas in die Zukunft
Timo Bernhard (42) war bei der Präsentation der Studie Vision 357 in Berlin einer der Protagonisten. Der höchst erfolgreiche Rennfahrer, unter anderem zweifacher Weltmeister über die Langstrecke, zweimaliger Triumphator beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans und heute Markenbotschafter von Porsche, erzählte von persönlichen Erlebnissen und seiner brennenden Leidenschaft für die Fahrzeuge aus der Edelschmiede. „Schon als kleiner Junge habe ich davon geträumt, mit einem Porsche in Le Mans zu fahren und möglichst auch zu gewinnen“, sagte Bernhard. „Umso mehr habe ich mich gefreut, als es 2017 klappte.“ Porsche ist auch in der vollelektrischen Formel E am Start.