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AutorenbildChristoph Lumetzberger

Diese Ansätze werden bei der Produktion von Akkus für Elektroautos noch verfolgt

Das Herzstück eines jeden Elektroautos ist neben dem Motor zweifelsohne sein verbauter Akku. Dieser versorgt den Wagen mit Energie und bestimmt letztendlich auch, wie schnell dieser fährt, wie lange er mit einer Ladung unterwegs ist und letztendlich auch, wie schnell er wieder aufgeladen werden kann.


Es kommt aber auch darauf an, wie die Herstellung des Energiespeichers vonstattengeht, welche Bauteile sich darin befinden und aus welchen Teilen der Erde diese kommen. Denn je nach Type macht die Batterie bis zu 40 Prozent der gesamten Wertschöpfung des Fahrzeugs aus.

Daher verwundert es auch nicht, dass die Ökobilanz eines E-Autos am Anfang seines Lebenszyklus durch die Bank schlechter ist als bei einem vergleichbaren Verbrenner. Die im Energieträger verbauten Mengen an Lithium und Kobalt haben eine verheerende Energiebilanz und sorgen dafür, dass manche Elektroautos erst nach rund 80.000 Kilometern Laufleistung eine positive Energiebilanz im Vergleich zu Fahrzeugen aus dem Verbrennersegment haben. Besonders traurig deshalb, weil ein Diesel-PKW mit jedem Kilometer CO2 in die Atmosphäre bläst, der Elektrische am Bestimmungsort selbst emissionsfrei unterwegs ist. Somit ist klar, wo die Hersteller ansetzen müssen – und das auch schon seit Jahren versuchen. Alleine die Patentlösung selbst gibt es noch nicht, zumindest aber gute Ansätze und Ideen.


In erster Linie muss alles daran gesetzt werden, dass die Rohstoffgewinnung vermehrt in heimischen Gefilden stattfindet und nur die notwendigsten Bauteile importiert werden. An erster Stelle steht hier das Lithium, welches aktuell beinahe ausschließlich aus entfernten Ländern wie Chile, Australien oder Marokko bezogen wird. Inzwischen wird auch nach Möglichkeiten gesucht, wie das Metall in Deutschland gewonnen werden kann. Es kommt nämlich auch in den tiefen Gesteinsschichten des Oberrheingrabens zwischen Frankfurt und Basel vor und ein neues Verfahren, welches am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt wurde, soll einen umweltschonenden und klimafreundlichen Abbau ermöglichen. Bestehende Geothermieanlagen sollen zum Einsatz kommen, die in der Region bereits Strom und Wärme erzeugen. Dieses könnte beim Lithium-Abbau als Nebenprodukt erzeugt werden. Wird Lithium aus Deutschland gewonnen, senkt dies nicht nur die Energiebilanz, sondern macht uns auch unabhängiger von Importen.

Auch das Thema Kobalt beschäftigt viele Experten. In der Branche ist schon von Akkus die Rede, die weniger Kobalt benötigen als bestehende Exemplare. So soll etwa Tesla bereits an Konzepten für solche Batterien arbeiten und in einem nächsten Schritt gänzlich Kobalt-freie Stromspeicher planen.


Weniger für den ökologischen Fußabdruck, eher für die Transparenz der diversen Automobilhersteller eignet sich ein von der BGA, der Global Battery Alliance, entwickelter Batteriepass. Dabei handelt es sich um ein Nachhaltigkeitssiegel, welches den Autokäufern bescheinigt, dass bei der Fertigung des Autoakkus bestimmte Sicherheits- und Gesundheitsstandards eingehalten wurden. Zudem gibt das Qualitätssiegel Auskunft über den CO2-Ausstoß und den Wasserverbrauch.


Generell ist zu sagen: Es gibt durchaus Alternativen zu Lithium und Kobalt, wie etwa eine Zink-Luft-Batterie oder Natrium-Ionen-Akkus. Diese Technologien sind zwar teilweise schon im Einsatz, allerdings zumeist in anderen Betätigungsfeldern. Es bedarf noch viel Forschungsarbeit, aber vor allem auch den Willen der Automobilhersteller, um die CO2-Neutralität eines Elektroautos nicht erst bei 80.000 gefahrenen Kilometern herzustellen, sondern bedeutend früher.


Tipps für längere Akku - Lebensdauer

  • Halten Sie den Akku-Ladestand so oft wie möglich zwischen 80 und 20 Prozent.

  • Schnellladen nur wenn es nötig ist, langsameres Laden schont die Batterie.

  • Ist der Akku randvoll, bringen Sie die Kapazität so rasch wie möglich unter die 80 Prozent-Marke.

  • Der Akku mag keine extremen Temperaturen. Suchen Sie im Winter ein warmes, im Sommer ein schattiges Plätzchen.

  • Laden Sie den Akku direkt nach dem Fahren auf, wenn der Wagen noch warm ist.

  • Sind Motor und Batterie noch kalt, wenden Sie einen gemütlichen Fahrstil an und verzichten auf Beschleunigungsspitzen.

  • Führen Sie regelmäßige Akku-Checks in qualifizierten Werkstätten durch.



1 Kommentar


Günter Schmidt
Günter Schmidt
26. Dez. 2022

Sie schreiben: "Führen Sie regelmäßige Akku-Checks in qualifizierten Werkstätten durch". Was soll denn der Akku-Check beinhalten bzw. checken und wo gibt es diese qualifizierten Werkstätten?

ggschmidt@htp-tel.de


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