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AutorenbildHartmut Schumacher

Krafträder unter Strom: Die Neuheiten 2024 im Überblick

Elektroautos sind ein großes Thema – und inzwischen auch zahlreich auf unseren Straßen vertreten: Im Jahr 2023 hatten die E-Autos einen Anteil von 18,4 Prozent an den zugelassenen Pkw. Ähnlich sieht es bei Fahrrädern mit unterstützendem Elektromotor aus. Im vergangenen Jahr wurden 53 Prozent dieser Modelle, also mehr als die Hälfte der verkauften Fahrräder registriert.


Anders stellt sich die Situation bei motorisierten Zweirädern dar – also bei Motorrädern, in der Fachsprache Krafträdern, und Motorrollern: E-Krafträder machten laut Industrieverband Motorrad im Jahr 2023 gerade einmal 1,01 Prozent der neu zugelassenen Krafträder aus. E-Motorroller kamen dagegen immerhin auf 14,11 Prozent aller neu zugelassenen Motorroller.


Die erfolgreichsten Hersteller


Große und bekannte Motorradhersteller sind auffällig zurückhaltend bei Elektrofahrzeugen – bieten also nur wenige Modelle an, wenn überhaupt. Dadurch entsteht eine attraktive Marktlücke für kleinere Hersteller.


Bei den E-Motorrädern heißt der Marktführer Zero Motorcycles – mit einem Anteil von 18,59 Prozent. Gefolgt von Vmoto (11,90 Prozent), Tinbot (4,46 Prozent), KTM (3,59 Prozent) und Horwin (2,42 Prozent). Bei den Motorrollern landen die Hersteller Horwin (8,16 Prozent), BMW (6,54 Prozent), Scutum (4,37 Prozent), Seat (3,77 Prozent) und Niu (2,24 Prozent) an der Spitze. Um es richtig einzuordnen: Für das Erlangen der Marktführerschaft reichte es dem Unternehmen Zero Motorcycles aus, 300 E-Motorräder zu verkaufen.


Bei den Elektromotorrädern ist das beliebteste Modell das TC Max von Vmoto. Bei den Elektromotorrollern steht das CE 04 von BMW auf dem ersten Platz.


Vorzüge und Nachteile


Elektrisch angetriebene Motorräder und Motorroller bieten etliche Vorteile gegenüber ihren Verbrennerverwandten – ähnlich wie bei Autos: Die elektrischen Zweiräder sind umweltfreundlicher, lokal emissionsfrei, leiser, beschleunigungsstärker und preiswerter zu warten.


Dem gegenüber stehen jedoch auch handfeste Nachteile, vor allem die geringere Reichweite, die hohen Preise, die vergleichsweise wenigen Lademöglichkeiten und die schmale Auswahl an Modellen.


Steuerliche Vergünstigungen


Für Elektromotorräder gilt ebenso wie für Elektroautos, dass sie bis Ende 2030 von der Kraftfahrzeugsteuer befreit sind. Nach Ablauf dieser Befreiung werden dann lediglich 50 Prozent der sonst üblichen Kraftfahrzeugsteuer fällig.


Aktuelle Fahrzeugmodelle


Auf den folgenden vier Seiten finden Sie eine Übersicht über elektrisch angetriebene Zweiräder, die im Jahr 2024 auf den Markt kommen – fein sorgfältig unterteilt in Motorräder, Leichtkrafträder und Motorroller. 16 interessante Modelle haben wir für Sie ausfindig gemacht. Von nostalgischen City-Flitzern bis zu futuristischen Kraftpaketen ist alles dabei.


E-Motorräder


Motorräder sind Krafträder ohne Leistungsbeschränkung. Sie benötigen eine Zulassung, die eine Kfz-Steuer und eine Hauptuntersuchung alle zwei Jahre mit sich bringt. Erforderlich ist die Fahrerlaubnis der Klasse A.

Beträgt die Motordauerleistung nicht mehr als 35 KW, reicht auch eine Fahrerlaubnis der Klasse A2.


LiveWire

S2 Del Mar



Das Motorrad S2 Del Mar ist laut seinem Hersteller „der Inbegriff von urbanem Fahrspaß und mehr“. Etwas nüchterner formuliert, erreicht das 198 Kilo schwere Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 163 Stundenkilometern bei einer Leistung von 30 kW (Spitze 63 kW). Das komplette Aufladen nimmt im Idealfall 142 Minuten in Anspruch. Von 20 auf 80 Prozent dauert es 78 Minuten. Die Reichweite im EU-Fahrzyklus beträgt 111 Kilometer. Bei reinen Stadtfahrten können es bis zu 181 Kilometer sein.


18.490 € livewire.com


 

Verge Motorcycles

TS Ultra


Als „die ultimative Leistungsmaschine“ bezeichnet der Hersteller sein Motorrad TS Ultra. Der Elektromotor leistet 150 kW und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde. Die Reichweite des 245 Kilo schweren Fahrzeugs beträgt 375 Kilometer im Stadtverkehr und 200 Kilometer auf der Autobahn. Das Aufladen des Akkus soll schon in 25 Minuten erledigt sein. Sechs Kameras, zwei Radarsysteme und künstliche Intelligenz sorgen für höhere Sicherheit.


 

Italian Volt Lacama


Das Lacama ist als Einsitzer und als Zweisitzer erhältlich – wobei es auch möglich sein soll, zwischen beiden Sitzbankarten relativ unkompliziert zu wechseln. Beim Konfigurieren hat man die Wahl zwischen zahlreichen Farben und Frontdesigns. Das 219 Kilo schwere Motorrad kann mit einer Leistung von 110 kW aufwarten und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 Stundenkilometern. Bei Stadtfahrten hat das Lacama eine Reichweite von 257 Kilo-metern. Das Aufladen des Akkus dauert 45 Minuten.


ab 37.842 €


 

Zero Motorcycles Zero DSR


Als „Adventure-Bike“ bezeichnet der Hersteller sein Motorrad Zero DSR. Gemeint damit ist, dass das Fahrzeug für den Einsatz sowohl auf Straßen als auch im Gelände geeignet ist. Das 242 Kilo schwere Motorrad bietet eine Dauerleistung von 33 kW, eine Spitzenleistung von 52 kW – und eine Höchstgeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern. Die Reichweite beträgt bei Stadtfahrten 249 Kilometer und bei kombinierten Stadt- und Autobahnfahrten 161 Kilometer. Das Aufladen nimmt im Idealfall eine Stunde in Anspruch.


Wer von der Fahrerlaubnis der Klasse A2 zu der Klasse A wechselt, kann durch ein Firmware-Update die Dauerleistung des Motorrads auf 36 kW erhöhen lassen und die Spitzenleistung auf 60 kW.


ab 19.400 €


 

E-Leichtkrafträder

Leichtkrafträder sind Motorräder mit einer Dauerleistung von maximal 11 kW. Sie benötigen keine Zulassung im engeren Sinn und sind nicht Kfz-steuerpflichtig, müssen jedoch angemeldet werden und ein Kennzeichen tragen. Voraussetzung ist eine Fahrerlaubnis mindestens der Klasse A1, die ab einem Alter von 16 Jahren erlangt werden kann. Bei Modellen mit einer

maximalen Leistung von 4 kW reicht sogar bereits eine AM-Fahrerlaubnis, die bereits ab 15 Jahren erworben werden kann.


BMW CE 02


Der CE 02 ist laut seinem Hersteller „geschaffen für die City und fürs urbane Umfeld“. Das 132 Kilo schwere Fahrzeug bietet eine Dauerleistung von 6 kW und ein Maximalleistung von 11 kW. Dies ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 95 Kilometern pro Stunde und eine Reichweite von über 90 Kilometern. Darüber hinaus ist eine 119 Kilo schwere Variante erhältlich mit einer Dauerleistung von 3,2 kW, der Maximalleistung von 4 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern.


8.500 €


 

Kawasaki Ninja e-1


„Freude am täglichen Pendeln“ verspricht die Ninja e-1. Dafür sorgen soll eine Motordauerleistung von 5 kW (Spitze 9 kW) und eine Höchstgeschwindigkeit von 88 Stundenkilometern (kurzzeitig sogar 99 Stundenkilometer). Die Reichweite liegt bei 75 Kilometern. Die beiden Akkus sind in 3 Stunden und 42 Minuten aufgeladen. Für ein Aufladen von 20 auf 85 Prozent reichen bereits 1 Stunde und 36 Minuten. Das Fahrzeug wiegt 140 kg.


ab 8.835 €


 

NIU RQi


„Vollelektrischen Thrill“ verspricht der chinesische Hersteller Niu den Käufern seines RQi-Motorrads. Der Motor mit einer Dauerleistung von 7,5 Watt ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern. Die beiden Akkus sorgen für eine Reichweite von bis zu 105 Kilometern. Das Aufladen dauert sieben Stunden. Kameras vorne und hinten warnen vor Kollisionen, sie können auch Videos aufnehmen. Das in vier Farben erhältliche Motorrad wiegt 186 Kilo.


7.999 €


 

Naxeon

I Am


Das I Am ist in zwei Varianten erhältlich: Die 129 Kilo schwere Lite-Variante hat eine Dauerleistung von 6,5 kW, die Spitzenleistung von 10,5 kW, eine Höchstgeschwindigkeit von 95 Kilometern pro Stunde und eine Reichweite von 120 Kilometern. Die 137 Kilo schwere Pro-Version bietet dagegen eine Dauerleistung von 7,5 kW, die Spitzenleistung von 10,5 kW, eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometer und die Reichweite von 180 Kilometern. Ein Radarsystem deckt die toten Winkel neben und hinter dem Fahrer ab. Zwei Kameras fertigen Videos des Verkehrsgeschehens vor und hinter dem Motorrad an.


7.400 €


 

E-Motorroller


Motorroller sind in der Regel kleiner, leichter und langsamer als Motorräder – und zeichnen sich optisch durch einen Durchstieg vor der Sitzbank aus. Bei den

Leichtkraftmotorrollern mit einer Dauerleistung von maximal 11 kW reicht bereits eine Fahrerlaubnis der Klasse A1 aus. Bis zu einer Leistung von 35 kW ist die Fahrerlaubnis der Klasse A2 nötig. Und für noch stärkere Motoren ist eine

Fahrerlaubnis der Klasse A die unbedingte Voraussetzung.


Kumpan

Ignite


„Das perfekte Fahrerlebnis für sportliche Fahrer“, so beschreibt der Hersteller seinen Motorroller Ignite. Konkret bedeutet das eine Dauerleistung von 7 kW, eine Spitzenleistung von 12 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. Am Lenker befindet sich ein berührungsempfindlicher 7-Zoll-Bildschirm. Erhältlich ist das Fahrzeug in den Farben Cremeweiß, Baccaraschwarz und Lavagrau. Ab Juni dieses Jahres will der Hersteller mit der Auslieferung beginnen.


Preis noch nicht bekannt


 

Pai TS3 Pro


Der Hersteller Pai hat mit dem Bekanntgeben eines Preises in Euro zwar seine Absicht signalisiert, den Motorroller TS3 Pro keineswegs nur in China, sondern auch in Europa auf den Markt zu bringen. Es ist jedoch noch kein konkretes Datum bekannt gegeben worden. Das Fahrzeug hat eine maximale Leistung von 15 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern. Mehrere Kameras und eine Vielzahl von Assistenzsystemen versprechen, das Fahren einfacher und sicherer zu gestalten.


5.699 €


 

Scorpio Electric

X1


Hinter dem futuristischen Design des X1 verbirgt sich ein Motor mit einer maximalen Leistung von 10 kW, der eine Höchstgeschwindigkeit von 105 Stundenkilometern ermöglicht. Die Reichweite beträgt 200 Kilometer bei einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde. Das Aufladen von null auf 90 Prozent ist in drei Stunden erledigt. Bei 185 Kilo liegt das Gewicht des Fahrzeugs. Mit einer Smartphone-App können Sie unter anderem den Motorroller entriegeln, das Aufladen beenden und Nutzungsstatistiken abrufen.


10.000 €


 

Vespa Primavera Elettrica



Dem Design seines Motorrollers Vespa Primavera Elettrica bescheinigt der Hersteller bescheiden einen „zeitlosen Stil“ und die „angeborene Eleganz“. Der Motor des Fahrzeugs bietet eine Dauerleistung von 2,7 kW und eine Spitzenleistung von 3,1 kW. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 45 Stundenkilometern. Die Reichweite beträgt 68 Kilometer. Das Aufladen des herausnehmbaren Akkus von null auf 80 Prozent nimmt etwa vier Stunden in Anspruch. Das Fahrzeug wiegt 111 Kilo und ist in den Farben Weiß, Schwarz und Grün erhältlich.


ab 5.199 €


 

Vespa Sprint S Elettrica


Die Vespa Sprint S Elettrica soll laut ihrem Hersteller „selbst die alltäglichste Fahrt in einen genussvollen Ausflug verwandeln“. Der Motor verfügt über eine Dauerleistung von 2,7 kW und die Spitzenleistung von 3,1 kW. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 45 Stundenkilometer. Das Fahrzeug hat eine Reichweite von 85 Kilometern. Herausnehmbar ist der Akku, er lässt sich in ungefähr vier Stunden von null auf 80 Prozent aufladen. Der 111 Kilo schwere Motorroller ist in den Farbvarianten Grün und Schwarz verfügbar.


ab 5.299 €


 

Naon Lucy



Der Motorroller Lucy ist in zwei Varianten erhältlich: Die erste bietet eine Dauerleistung von 7 kW und eine Spitzenleistung von 10 kW. Das sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 95 Stundenkilometern. Der kleinere Bruder dagegen kommt lediglich auf 45 Stundenkilometer. Betreiben kann man die Fahrzeuge wahlweise mit einem oder mit zwei auswechselbaren Akkus. Die Reichweite des schnelleren Modells beträgt 55 beziehungsweise 110 Kilometer. Beim langsameren Modell sind es 70 beziehungsweise 140 Kilometer.


ab 6.500 €


 

Horwin Senmenti 0


Der Senmenti 0 ist kein kleiner Stadtflitzer, sondern ein 230 Kilo schwerer Kraftprotz mit der Motorleistung von 74 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern. Die Reichweite beträgt 300 Kilometer. Innerhalb von 30 Minuten ist der Akku von null auf 80 Prozent geladen. Die Batterie kann auch als Stromquelle für andere Geräte dienen. Sechs Kameras, jeweils ein Radarsystem vorne und hinten sowie diverse Assistenzsysteme sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit.


 

Govecs eSchwalbe


Der Retroroller eSchwalbe hat für das Modelljahr 2024 einen aus-

wechselbaren Akku erhalten. Er ermöglicht eine Reichweite von bis zu 52,5 Kilometern. Optional lässt sich der Roller auch mit zwei Akkus betreiben, was die Reichweite von 105 Kilometern bietet. Der Motor des Fahrzeugs hat eine Dauerleistung von 2,3 kW. Höchstgeschwindigkeit: 45 Stundenkilometer. Der 109 Kilo, mit zwei Akkus 118 Kilo schwere Roller ist in den Farben Schwarz, Blau, Gelb und Weiß erhältlich.



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