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AutorenbildArmin Grasmuck

Stark unter Strom: Ionity baut Ladepunkte mit Hochdruck aus

Dieses Geschäft hat das gewisse Etwas – und genau betrachtet auch etwas mehr: Ionity installiert ab sofort auch Ladesäulen von Alpitronic. In dem höchst dynamischen und hart umkämpften Markt im Segment der Ladeinfrastruktur ist es ein frisches Zusammenspiel von starken Partnern. Hier Ionity, das gehaltvolle High-Power-Charging-Joint-Venture von Audi, BMW, Ford, Hyundai/Kia, Mercedes und Porsche. Dort die Senkrechtstarter von Alpitronic, die unter anderem als Produzent der leistungsstarken Schnellladesäule Hypercharger für Furore sorgen.


Der flächendeckende Ausbau von Ladepunkten läuft mittlerweile auf Hochtouren. Auch andere große Anbieter von Strom für Elektrofahrzeuge wie EnBW und Aral Pulse, die ihr Netzwerk konsequent ausbauen, setzen auf den Hypercharger, der Spitzenleistungen von bis zu 400 Kilowatt verspricht. Allego und Fastnet haben ihre Ladestationen ebenfalls mit der populären Stromsäule, die in der Südtiroler Metropole Bozen produziert wird, aufgerüstet.


Der massive Wettbewerb im Bereich der Ladeinfrastruktur macht sich zudem für die Fahrer der Elektroautos bemerkbar, die von neu gestalteten Preismodellen profitieren können. In dem äußerst schwer zu durchblickenden Geschäft rund um den Ladestrom gilt es generell genau zu prüfen. Während der Krisen- und Kriegszeiten war der Strompreis zwischenzeitlich stark angestiegen. Mittlerweile haben sich die Tarife zumindest für den Haushaltsstrom wieder normalisiert. Dagegen werden an mancher Ladesäule, speziell an den Autobahn nahen Schnellladern, noch Spitzenpreise im negativen Sinn abgerechnet.

Meilensteine auf dem Weg in die Mobilität von morgen: In Affi am Gardasee hat Ionity gerade seinen größten Ladepark eingeweiht: 18 Schnellladesäulen mit jeweils bis zu 350 Kilowatt, überdacht mit einem Photovoltaik-System.

Neues Preismodell


Ein gutes Zeichen: Ionity hat den Passport, seinen attraktiven Tarif für Viellader, wieder im Angebot. Im Frühjahr dieses Jahres war er kurzerhand gestrichen worden. Für eine monatliche Grundgebühr von 11,99 Euro können die Kunden künftig an jeder der aktuell 2.434 Ladesäulen in Europa für 59 Cent pro Kilowattstunde Strom ziehen. Ohne Passport kostet das Laden bei Ionity generell 79 Cent pro kWh.


Das Netzwerk des Anbieters wird derzeit massiv erweitert. „Wir haben ein Ziel von 7.000 Ladepunkten kommuniziert“, sagt Michael Hajesch, der Geschäftsführer von Ionity. „Und wir wollen in allen 24 Ländern, in denen wir heute sind, weiter wachsen. In Deutschland, Frankreich, Österreich, auch in Italien, muss das Netz noch verdichtet werden.“

Stromsäulen aus Südtirol: Alpitronic, Produzent der populären Schnellladesäule Hypercharger, kooperiert mit den großen Stromanbietern – jetzt auch mit Ionity

Stromtarife wechselhaft


Zum Vergleich: Die Elektropioniere von Tesla, die europaweit inzwischen mehr als 500 ihrer firmeneigenen Supercharger zum Laden von Fremdfabrikaten freigegebenen haben, bieten einen ähnlichen Tarif für Stammkunden an. Die Grundgebühr beträgt in diesem Fall 12,99 Euro, der Kurs für die geladene Kilowattstunde ist standort- und tagesabhängig. Los geht‘s bei 39 Cent pro kWh. In den Hauptladezeiten zwischen 18 und 22 Uhr verlangt Tesla höhere Preise, die aktuellen Tarife sind jeweils über die App des US-Herstellers zu erfahren.


Das Preisniveau unter den anderen Anbietern liegt seit Ende des vergangenen Jahres, als die Tarife kollektiv angehoben wurden, vergleichsweise hoch. Bei Shell Recharge kostet die Kilowattstunde weiterhin 64 Cent. Das niederländische Netzwerk Allego liegt sogar noch darüber, an den Schnellladern mit mehr als 50 Kilowatt werden 85 Cent pro kWh aufgerufen.


Als günstige Alternative ist weiterhin die Wallbox, zuhause oder am Arbeitsplatz, erste Wahl. Zwar stiegen auch die Kosten für den Haushaltsstrom zur Jahreswende massiv an, inzwischen sind sie jedoch wieder auf Vorkriegsniveau. Der Mittelwert liegt derzeit bei 42,4 Cent pro Kilowattstunde. Laut dem Vergleichsportal Verivox sind für Neukunden künftig jedoch auch Tarife von unter 30 Cent pro kWh möglich – was speziell die Fahrer von Elektroautos wohlwollend registrieren dürften.

 

Anbieter mit Ambitionen

Ein Netzwerk von Ladestationen für Elektrofahrzeuge entlang der europäischen Autobahnen – so lautet das ­Geschäftsmodell der Ionity GmbH (Foto: Geschäftsführer Michael Hajesch). An dem 2017 gegründeten Joint Venture beteiligten sich BMW, Daimler, Ford und VW, zwei Jahre später stieß Hyundai dazu. 2021 wurde der Investor Blackrock mit der Einlage von 700 Millionen Dollar größter Gesellschafter. Ziel: 1.000 Ladeparks mit 7.000 Ladepunkten – bis 2025.


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