Diese Studie hat das gewisse Etwas, keine Frage. Wer den Citroën Oli, sprich: a-lle, zum ersten Mal aus der Nähe sieht, ist nachhaltig beeindruckt. Scharfe Kanten und Linien, futuristisches Design, massiv und doch radikal reduziert. Es ist ein relativ klarer Ansatz im Hinblick auf den Stadtverkehr von morgen. Die Strategen von Citroën weisen darauf hin, dass vielen Details, die in dem Oli beeindrucken, zeitnah selbstverständlich auch in den Serienmodellen des französischen Herstellers zu erleben sein werden.
Effizienz und Nachhaltigkeit sind Kernelemente, auf denen das Konzept für dieses Studienfahrzeug basiert. Eine Windschutzscheibe, die im 90-Grad-Winkel auf den Frunk stürzt, kann das nachhaltig sein? Ja, sagt Citroën. So wird die Einfallfläche der Sonne minimiert – und im Endeffekt der Aufwand für die Klimaanlage konsequent reduziert. Weniger Sonnenhitze im Auto ist gleich geringerer Energieverbrauch, so lautet die Zukunftsformel in diesem Fall. Der Verlust an Aerodynamik ist demnach zweitrangig, schneller als 110 Stundenkilometer wird kein Oli fahren.
Dieser Citroën der Zukunft ist das Gegenmodell des gängigen Trends zu den aufgetrimmten, immer gewichtigeren und auch teureren Modellen für Familien. Hier geht es um wertvolle Punkte in der Ökobilanz, einen ganzheitlichen Ansatz auf dem Weg in die urbane Mobilität von Morgen. Beeindruckend: Der Oli ist aus recycelten Materialien gebaut – und zu hundert Prozent wiederverwertbar. Er ist nur 1000 Kilogramm schwer, was seine Energieeffizienz zusätzlich steigert.
Und dann dieses Material. Das Dach und die Hauben des Oli sind aus starkem Pappkarton gefaltet. Tatsächlich, mit Pappe! Durch Waben verstärkt und von Schutzlack überzogen, werden diese Elemente derart stabil, dass der geneigte Fahrer auch auf das Dach steigen kann, ohne die Angst, nach unten durchzubrechen.
Sitze aus dem 3D-Drucker
Diese muntere Schau an innovativen Kuriositäten setzt sich im Innenraum leicht und locker fort. Stichwort Sitze. Sie kommen als Polyurethan-Elemente aus dem 3D-Drucker, bestehen aus nur sieben statt normalerweise 30 Teilen. Dies reduziert die Montagekosten, genauso wie die vorne wie hinten baugleichen Stoßfänger sowie die in jeder Hinsicht identischen Türen auf beiden Seiten. Es gleicht dem Ansatz des Citroën Ami, diesem pfiffigen Leichtfahrzeug, das auch bei der Konzernschwester Opel unter dem Modellnamen Rocks-e auf den Markt gekommen ist.
Der Boden des Oli ist einfarbig ausgelegt mit einer robusten Matte aus dem gleichen Kunststoff, den Adidas, Nike und Co. zur Produktion von Turnschuhen verwenden. Sie kann bei Bedarf sogar mit Wasser geputzt werden, das über Löcher im Unterboden nach draußen abfließt. Wer sich an der aktuellen Farbe des Bodens sattgesehen hat, kann den Belag einfach komplett entfernen und eine neue Matte in einem anderen Farbton verlegen. Dies ist entsprechend auch bei den Sitzen möglich. Das Gute daran, wie eingangs erwähnt: Diese gebrauchten Teile können vollständig wiederverwendet werden, sie bleiben dem Produktionskreislauf also erhalten. Es ist eines der stärksten Argumente pro Oli.
Vollgas für die Transformation
Mit einem neuen Logo samt neuer Identität hat der französische Autobauer Citroën vor wenigen Tagen den großen Umbruch eingeleitet. „Es ist ein elegantes Symbol des Fortschritts“, sagt Vincent Cobée (Foto), der CEO des zu dem Stellantis-Konzern gehörenden Unternehmens, „da wir unsere Kunden physisch in gewagten, zukunftsorientierten Fahrzeugen bewegen, die traditionelle Branchenregeln in Frage stellen, und emotional, indem wir sicherstellen, dass ihre gesamte Erfahrung – insbesondere elektrisch fahren – erschwinglicher, komfortabler und angenehmer ist.“
Bildquellen: Citroën
Comentários