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  • AutorenbildHarald Gutzelnig

Vorausschauendes und stromsparendes Fahren mit einem elektrischen Fiat 500 wird belohnt


Der relativ neue Begriff der Social-Credits lässt Datenschützern die Haare zu Berge stehen. Und tatsächlich ist es etwa in China so, dass das Regime auf politischer und sozialer Ebene das Verhalten seiner Bürger und Unternehmen erfassen und bewerten möchte. Man will die Menschen zu gutem Verhalten erziehen.



Wenn aber ein Unternehmen die Überwachung zu einem guten Zweck vornimmt, etwa um umweltschonendes Fahren zu belohnen, dann ist das ein ganz anderer Aspekt des Social-Credit-Systems.


Auf diese Weise möchte die Verwaltung der italienischen Stadt Bologna zum Beispiel erreichen, dass die Einwohner ihr Auto stehen lassen und stattdessen die öffentlichen Verkehrsmittel oder Carsharing verwenden bzw. im Idealfall zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Dafür gibt es in Kooperation mit den Betreibern der App „Better Points“ Belohnungen in Form von Freibier und Kinokarten. Das Konzept ist durchaus erfolgreich.


Fiat und KIRI


Ebenso von Erfolg gekrönt ist das Projekt KIRI, das alle Besitzer eines Fiat 500e für einen besonders umweltfreundlichen Fahrstil belohnt. Um daran teilnehmen zu können, ist eine Registrierung über die Fiat App nötig und schon kann man mit dem Sammeln von Fiat e.Coins beginnen. Je umsichtiger und nachhaltiger die Fahrweise, desto mehr Münzen lassen sich anhäufen. Der Algorithmus zu deren Generierung ist mit dem eco:Score verknüpft, mit dem der Fahrstil am Lenkrad des neuen Fiat 500 bewertet wird: Je sanfter gebremst und beschleunigt wird, desto umweltfreundlicher ist der Fahrstil. Bewertet wird dieser mit einer Punktzahl von 0 bis 100. Je höher der eco:Score, desto mehr e.Coins werden generiert. Im Stadtverkehr können beispielsweise bei einem mittleren eco:Score und einer Fahrleistung von etwa 10.000 Kilometer pro Jahr bis zu 150 Euro in Form von e.Coins gesammelt werden. Mit den virtuellen Münzen lassen sich exklusive Produkte und Dienstleistungen auf dem Online-Marktplatz von KIRI erwerben. Bereits mehr als 350 Unternehmen aus den Bereichen Mode, Accessoires und Design haben sich dieser Plattform angeschlossen.



Das Projekt wurde vor rund einem Jahr ins Leben gerufen und erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit. Über 7.000 Nutzer haben sich registriert und rein rechnerisch haben diese durch ihre umsichtige Fahrweise bereits mehr als 1.000 Tonnen CO₂ eingespart. Dabei wurden rund 30 Millionen Coins generiert, die auf dem Online-Marktplatz von KIRI einen Wert von mehr als 750.000 Euro darstellen.


Angeboten wird das KIRI Programm in ausgewählten europäischen Ländern, unter anderem auch in Deutschland und Österreich. Voraussetzung ist, dass der elektrische Fiat mit dem neuen Infotainment-System Uconnect 5 ausgestattet ist, das unter anderem die eco:Score Funktion bereitstellt.


Fiat und KIRI bauen das gemeinsame Projekt nun weiter aus. Die mit dem neuen Fiat 500 generierten virtuellen Münzen heißen nicht mehr KIRI-Coins sondern Fiat e.Coins und sind durch ein eigenes Logo gekennzeichnet.


Wir halten diese Idee für innovativ. Natürlich nur solange sie nicht ins Gegenteil verkehrt wird und man für weniger umweltfreundliches Fahren bestraft wird. Aber derlei Überlegungen gehören eher ins Reich der Fantasie bzw. der Mitte.

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