China stoppt Förderung für Elektroautos
- Harald Gutzelnig

- vor 13 Minuten
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Chinas Regierung signalisiert eine klare Wende in der Industriepolitik: Elektrofahrzeuge (EVs) werden im kommenden Fünf-Jahres-Plan 2026–2030 nicht mehr als strategische Schlüsselindustrie geführt — ein Novum nach über zehn Jahren intensiver Förderung.

Damit ist der Weg geöffnet für eine Phase ohne großflächige staatliche Subventionen für EVs. Die landesweiten Kaufprämien wurden bereits 2022 eingestellt, die Steuerbefreiung läuft bis 2027 aus.
Die Entscheidung spiegelt eine Einschätzung wider, dass der Markt für neue Energiefahrzeuge (NEVs) – darunter BEVs, Plug-in-Hybride und Brennstoffzellen-Fahrzeuge – in China inzwischen etabliert sei. Gleichzeitig reagiert Peking auf die wachsende Überkapazität sowie auf internationalen Wettbewerbs- und Handelsdruck.
Analysten sehen diesen Schritt nicht als Rückzug, sondern als Übergang: Die Branche müsse künftig vorrangig über Qualität, Innovation und Kostenführerschaft konkurrenzfähig sein – und weniger über staatliche Hilfen.
Für Hersteller bedeutet das: Wer erfolgreich bleiben will, muss sich auf Effizienz, intelligente Funktionen und starke Marken- bzw. Exportkompetenz konzentrieren – der Subventions-Regenschirm wird kleiner.
Folgen für Europa
Chinas Subventionsstopp dürfte den Preisdruck auf Europas Autohersteller nicht mindern, sondern verschärfen. Ohne staatliche Hilfen müssen chinesische Marken wie BYD oder Geely ihre Effizienz und Exporte steigern – und drängen damit noch stärker auf den EU-Markt. Der Wettbewerb verlagert sich von Preisförderung zu Innovation und Softwarekompetenz. Für europäische OEMs heißt das: eigene Batterieketten und Technologievorsprünge rascher ausbauen, um gegen die nun selbsttragenden China-Konzerne bestehen zu können.
Quelle: Reuters


