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  • AutorenbildHarald Gutzelnig

Der Boom der E-Mobility-Aktien

Zwei Komponenten bestimmen den Höhenflug fast aller Aktien, die Elektroautos oder Zubehör dafür herstellen: Erstens boomt der Aktienmarkt der Pandemie trotzend bzw. den wirtschaftlichen Aufschwung im zweiten Halbjahr 2021 vorausnehmend und zweitens boomen im Moment auch Elektroautos.


Ein paar Zahlen belegen den E-Auto-Boom: In Deutschland wurden im Jahr 2020 rund 311.000 Pkw mit reinem Elektroantrieb zugelassen. Das ergibt ein Plus von 207 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 und dies, obwohl die Pkw-Neuzulassungen generell im Vorjahr um rund 19% einbrachen. Die ­E-Autos haben damit einen Anteil von 6,7% in Bezug auf alle Neuzulassungen.

In Österreich zeigt sich in abgeschwächter Form ein ähnliches Bild: 2020 wurden rund 16.000 rein elektrisch angetriebene Pkw neu zugelassen, der Anteil der E-Autos an allen Neuzulassungen stieg auf 6,4 Prozent.


Dass gerade jetzt die Zulassungszahlen für Elektroautos abheben, liegt in der Ausschüttung von Fördergeldern für Elektroautos. Bis zum 31.12.2021 wird in Deutschland ein Umweltbonus in Höhe von 9.000 Euro für die Anschaffung rein elektrischer Fahrzeuge ausbezahlt (6.750 Euro für Plug-In Hybride), sofern der Nettolistenpreis 40.000 Euro nicht übersteigt. Bis 65.000 Euro Anschaffungspreis reduziert sich der Bonus auf 7.500 Euro bzw. 5.625 Euro. In Österreich werden E-Autos ebenfalls stark gefördert. Kein Wunder also, wenn die Aktien der E-Auto-Hersteller nach oben schießen.


Welche Aktien sind vielversprechend?

Allein in China gibt es unzählige Start-ups, die ­E-Autos herstellen. Einige recht erfolgreich wie etwa Byd, Li Auto, Xpeng oder Nio, andere mit wenig Erfolg, wie etwa Byton. Aber auch in den USA finden sich nicht wenige Hersteller, die sich auf E-Autos spezialisiert haben. Allen voran Tesla, gefolgt von weniger bekannten Marken wie Nikola Motors oder Workhorse. Und dann mischt neuerdings auch noch Europa mit: allen voran VW, BMW, Renault und Daimler. Allerdings fehlt den Europäern der Start-up-Status, der die Kauflaune der Aktionäre offensichtlich anheizt. Nachfolgend eine Auswahl an interessanten Aktien.


Tesla

Jahresperformance

1.3.2020 - 28.2.2021

+ 359%


Wie sonst könnte man sich erklären, dass Tesla seit dem Börsengang im Jahr 2010 sagenhafte 20.000 Prozent gestiegen ist. Selbst wer Mitte März 2020 eingestiegen ist, konnte sich ein Jahr später über einen Zuwachs von fast 1.000 Prozent freuen. Zehn Tesla-Aktien kosteten damals 660 Euro, nunmehr sind sie ca. 6.000 Euro wert. Auch wenn Tesla der weltweit führende E-Auto-Hersteller ist (was Absatzzahlen betrifft), die überbordende Euphorie der Aktionäre ist vollkommen überzogen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (kurz KGV = Quotient aus Börsenkurs und Gewinn je Aktie) liegt bei fast 1.000, der Gewinn pro Aktie bei gerade einmal 0,5 Dollar. Damit hat das Unternehmen einen Börsenwert von über 600 Mrd. USD. Dies ist insofern interessant, weil man erstmals im Jahr 2020 einen Gewinn schrieb, die Jahre zuvor nur Verluste. Zum Vergleich: Das KGV von Daimler beträgt rund 20. Was die Marktkapitalisierung betrifft, schaffen alle großen traditionelle Autohersteller gemeinsam nicht den Wert von Tesla.

Und wie wird sich die Aktie in den nächsten Jahren entwickeln? Sie ist vollkommen überteuert, insofern ist Vorsicht geboten. Seit Jahresbeginn bewegt sich die Aktie seitwärts. Andererseits hat Tesla beim Know-how einen so großen Vorsprung, dass dies die Fantasie der Aktionäre auch weiterhin beflügeln könnte. Die gängigen Investmentbanken raten von einem Kauf übrigens ab. Nur Goldman Sachs empfiehlt die Aktie zum Kauf mit einem Ziel von 780 US-Dollar.


Tesla, Inc. WKN: A1CX3T

Börsengang 29.06.2010 4,77 EUR

02.01.2020 86,05 EUR

31.12.2020 705,67 EUR

28.02.2021 599,70 EUR

BYD

Jahresperformance

1.3.2020 - 28.2.2021

+ 276%


Byd ist der größte Elektroautohersteller Chinas und gleichzeitig der größte Produzent von wiederaufladbaren Akkus weltweit und produziert neben E-Autos und Batterien auch Busse, Elektrofahrräder und LKWs. Bis vor zwei Jahren waren die Chinesen in Europa eher unbekannt, doch 2020 kündigte Byd an, in Europa zu expandieren. Für dieses Jahr plant der chinesische E-Auto-Produzent den Marktstart in Europa, zunächst einmal in Norwegen. Neben einem SUV sollen vor allem Nutzfahrzeuge nach Europa kommen, jene Fahrzeugklasse, mit der BYD in China den gesamten Markt abdeckt. In China werden ca. 20 % der öffentlichen Busse bereits elektrisch betrieben, die meisten davon kommen von Byd.


Zum Börsengang im April 2007 war die Aktie rund 1 Euro wert, aber es dauerte bis September 2020 bis sie sich verzehnfachte. Doch seither kennt sie nur eine Richtung: steil nach oben. Im Februar 2021 lag das Allzeithoch bei knapp 30 Euro. Ende Februar stand die Aktie bei 21,4 Euro. Die Jahresperformance beträgt über 250 Prozent. Das KGV nimmt sich in Vergleich zu Tesla mit etwas über 100 bescheiden aus, aber die Chinesen schreiben schon seit Jahren Gewinne und schütten auch Dividenden aus. Allerdings kam es im Jahr 2018 bedingt durch Förderkürzungen in China zu einem deutlichen Umsatzeinbruch. Inzwischen sind diese Probleme ebenso Vergangenheit wie 2020 der durch Corona bedingte Rückgang und der Absatz hat sich wieder stabilisiert, das Minus gegenüber 2019 ist im Vorjahr deutlich kleiner geworden und für 2021 rechnet man wieder mit einem Umsatzwachstum. Von fast allen Investmenthäusern gibt es deshalb Kaufempfehlungen. Auch Warren Buffet hat erstmals vor rund 13 Jahren investiert und hält nach wie vor an der Aktie fest.


BYD Ord Shs AWKN: A0M4W9

Börsengang April 2007 1,32 EUR

02.01.2020 5,08 EUR

31.12.2020 26,427 EUR

28.02.2021 21,31 EUR


Nio

Jahresperformance

1.3.2020 - 28.2.2021

+ 1014%


Auch Nio ist mit fast 100 Mrd. Euro Marktkapitalisierung ein Schwergewicht in der E-Mobilität. Nach dem Start im Jahr 2014 stiegen namhafte chinesische Unternehmen wie Tencent, Baidu und Lenovo ein. Das erste E-Modell, der elektrische Sportwagen NIO EP9 wird seit 2016 produziert. Im September 2018 ging Nio in New York an die Börse. Der Ausgabekurs lag damals bei 6,60 US-Dollar. Im Jahr 2019 fiel er bedingt durch die oben erwähnten Förderungskürzungen der chinesischen Regierung auf knapp unter 1,50 Dollar zurück. Doch bereits im dritten Quartal 2019 wurden die Erwartungen der Analysten wieder übertroffen und die Aktie kletterte bis Ende 2019 auf rund 2,50 Dollar. Anfang Januar 2020 gab etwa Credit Suisse ein vollkommen verrücktes Kursziel von 12,60 Dollar aus. Das wurde übrigens ein halbes Jahr später erreicht. Damit war aber mit der Rally noch lange nicht Schluss. Anfang Januar dieses Jahres kletterte die Aktie auf über 60 Dollar. Ende Februar lag sie bei rund 46 Dollar. Damit liegt die Performance im Jahr 2020 bei über 1.100 Prozent. Wenn es nach den Analysten geht, soll es aber demnächst weiter nach oben gehen. Die meisten empfehlen einen Kauf, an das Reduzieren oder gar Abstoßen denkt niemand. Als mittleres Kursziel werden 63,50 Dollar ausgegeben.


Nio Inc - ADR WKN: A2N4PB

Börsengang 12.09.2018 6,60 EUR

02.01.2020 3,72 EUR

31.12.2020 48,74 EUR

28.02.2021 38,70 EUR


Li Auto

Performance

30.7.2020 - 28.2.2021

+ 49%

Ein weiterer chinesischer Hersteller von Kraftfahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik ist Li Auto. Das Unternehmen wurde bereits 2015 gegründet und erhielt für die Expansion Gelder von verschiedenen Investoren, darunter vom IT-Konzern ByteDance, der unter anderem die Social Media-App TikTok entwickelte. Im Jahr 2019 wurde mit dem Plug-in-Hybrid-Modell Li Xiang One das erste Auto ausgeliefert und am 30. Juli 2020 erfolgt zum Emissionspreis von 11,50 Dollar je Aktie der Börsengang, der dem Unternehmen rund 1,1 Mrd. US-Dollar in die Kassen spülte und eine Marktkapitalisierung von mehr als 10 Milliarden US-Dollar brachte. Der Aktienkurs lag nach dem ersten Handelstag bei 16,5 Dollar, inzwischen – also rund ein halbes Jahr später - hat er sich beinahe verdoppelt. Ähnlich wie bei Xpeng schoss der Kurs im November von 20 auf über 40 Dollar nach oben, ehe eine Konsolidierung einsetzte und die Aktie Ende des Jahres auf 27 Dollar nach unten gedrückt wurde. Die Aktie wird noch mehr empfohlen als die meisten anderen Papiere dieser Branche. Das Kursziel wird im Mittel mit rund 42 Dollar angegeben.


Li AutoWKN: A2P93Z

Börsengang 30.7.2020 16,95 EUR

31.12.2020 28,83 EUR

28.2.2021 25,30 EUR


Xpeng

Performance

27.8.2020 - 28.2.2021

+ 53%


Auch der chinesische Konzern Xpeng hat sich mit seinen Premium-Elektrofahrzeugen G3 SUV und der viertürigen Limousine P7 als Tesla-Konkurrent positioniert. Vor allem der P7 erinnert in seiner Formensprache stark an den Tesla Model S. Ähnlichkeiten beim Preis findet man hingegen nicht. Die E-Limousine kostet in China gerade mal 229.900 Yuan bzw. umgerechnet 30.000 Euro. Der Preis des Model S liegt hierzulande bei rund 80.000 Euro. Kein Wunder also, dass Tesla den Chinesen Diebstahl von intellektuellem Eigentum vorgeworfen hat.

Voriges Jahr investierten Alibaba und die Staatsfonds von Abu Dhabi und Katar 400 Millionen US-Dollar in Xpeng und am 27. August brachte man das Unternehmen an die Börse. Der Ausgabekurs lag bei 15 Dollar, doch bereits am ersten Handelstag stieg die Aktie um 40 Prozent auf über 20 Dollar. Das Allzeithoch erreichte sie am 23. November 2020 mit 72,17 Dollar. Seit jedoch Ende 2020 mit dem G3 der Gang nach Europa (zunächst in Norwegen) bekannt gegeben wurde, kletterte die Aktie wieder nach oben. Am 22. Januar erreichte sie ein Zwischenhoch mit 56 Dollar. Danach ging es in einem schwachen Marktfeld bis auf 34 Dollar nach unten. Das Xpeng-Papier wird von fast allen Analysten weiterhin zum Kauf empfohlen, auch wenn der aktuelle Börsenwert mit 47 Mrd. US-Dollar schon sehr hoch ist und bislang keine schwarzen Zahlen geschrieben wurden - aber das schaffte Tesla auch lange Zeit nicht.


Xiaopeng Motors WKN: A2QBX7

Börsengang 27.08.2020 22,33 EUR

31.12.2020 42,83 EUR

28.2.2021 34,17 EUR


EHang

Jahresperformance

1.3.2020-28.2.2021

+319%

Auf E-Mobilität der anderen Art setzt Ehang. Das Unternehmen baut Flugtaxis, das seinen Sitz – oh Wunder – ebenfalls in China hat. Die Entwicklung ist weit fortgeschritten, bereits seit 2016 entwickelt man autonome Flugtaxis. Ehang 184 war die weltweit erste Passagierdrohne, die 2016 auf der Consumer Electronics Show vorgestellt wurde.


Ehang ist inzwischen mit vielen Unternehmen in Europa Partnerschaften eingegangen, unter anderem auch mit dem österreichischen Luft- und Raumfahrtkonzern FACC. Der Börsengang erfolgt am 12. Dezember 2019, der Schlusskurs am ersten Handelstag war 12,49. Dann tat sich ziemlich genau ein Jahr gar nichts. Die Aktie pendelte zwischen 8 und 13 Euro hin und her. Aber seit dem Ausbruch nach oben im Dezember 2020 kennt die Aktie kein Halten mehr. Kursgewinne von bis zu 30% täglich sind keine Seltenheit. Und dies bei einem Unternehmen, welches gerade einmal 30 Millionen Dollar Umsatz im Vorjahr gemacht hat. Was aber feuerte den Kurs an? Der Einstieg von VW in das bemannte Drohnengeschäft und eine mögliche Partnerschaft mit dem deutschen Konzern? Oder die bevorstehenden Testflüge in einigen europäischen Ländern? Anfang des Jahres jedenfalls lag der Kurs bei rund 21 Dollar, Ende Januar bei 66 und Mitte Februar bei 110. Eine Short-Attacke eines US-Hedgefonds ließ den Kurs am 16. Februar um über 60% einbrechen. Die Begründung: Ehang habe Umsätze geschönt und es gäbe Missstände in der Produktion. Das geschätzte KGV liegt bei weit über 300, man kann also von einer deutlichen Überhitzung sprechen. Allzu viele Analysteneinschätzungen gibt es zu Ehang nicht. Die Aktie ist nur etwas für spekulative Anleger.


EHang Holdings Ltd - ADR WKN: A2PWWB

Börsengang 12.12.2019 12,49 EUR

02.01.2020 12,70 EUR

31.12.2020 21,11 EUR

28.2.2021 46,18 EUR


Varta

Jahresperformance

1.3.2020-28.2.2021

+56%


Wenn wir von E-Mobilität reden, dürfen wir Batterie-Hersteller nicht außen vor lassen. Schließlich ist der Akku eines E-Autos ein in jeder Hinsicht gewichtiges Teil. Das deutsche Unternehmen Varta kennen die meisten von Autobatterien, den kleinen 9-Volt-Akkumulatoren und den noch kleineren Knopfbatterien. Bei Batterien für Hörgeräte und Kopfhörer ist man bereits Weltmarktführer, bei E-Auto-Batterien will man es werden. Und damit die E-Autohersteller die Auto-Akkus nicht zur Gänze aus Asien beziehen müssen, wird die Fertigung von Batteriezellen in Deutschland mit rund 1,7 und EU-weit mit 12 Milliarden gefördert.

Auch Varta hängt mit rund 300 Millionen Euro an diesem Fördertopf und möchte in Zukunft seine Lithium-Ionen-Technologie auf größere Batterien wie jene von E-Autos übertragen. Dies beflügelt die Fantasie der Aktionäre. Der Börsengang am 19. Oktober 2017 war erfolgreich und brachte dem Konzern nun rund 230 Millionen Euro ein. Allerdings blieb der Kurs lange Zeit zwischen einer Range von rund 20 und 30 Euro, erst Anfang 2019 kam der Aufschwung. Die Aktie kletterte im Jahr 2019 von 25,80 auf 121,80 Euro, halbierte sich im ersten Quartal 2020 und verdreifachte sich seither. Das Gewinnwachstum ist aber auch beeindruckend und liegt seit Jahren bei rund 100 Prozent pro Jahr. Allerdings sind die Analysten im Mittel nicht auf Kaufen sondern auf Halten eingestellt. Einige senken auch das Ziel deutlich. Generell zeigte sich die Aktie aufgrund von Shortsellern zu Beginn des Jahres recht volatil. Die Short-Eindeckungen trieben die Aktie sogar auf 180 Euro hoch. Inzwischen ist zwar die Shortquote aber mit unter einem Prozent beinahe vernachlässigbar, aber Mitte Februar bescherte Varta den Anlegern einen wenig überzeugenden Ausblick auf 2021 und das Papier fiel innerhalb von zwei Tagen um 22 Prozent. Ende Februar lag es bei 114 Euro. So mancher Anleger sieht hier einen Einstiegskurs.


Varta AG WKN: A0M4W9

Börsengang 19.10.2017 20,10 EUR

02.01.2020 124,20 EUR

31.12.2020 118,10 EUR

28.2.2021 115,80 EUR


Panasonic

Jahresperformance

1.3.2020-28.2.2021

+23%


Nach wie vor ist die Batterie der Flaschenhals bei der Produktion von E-Autos. Wenn wundert es also, dass Varta groß einsteigen möchte. Weniger bekannt ist vielen, dass der Elektronikkonzern Panasonic schon seit fast zehn Jahren Akkus für E-Autos produziert – und zwar gleich für den König unter den E-Autos, für Tesla. Bislang war dies wenig profitabel, doch dies soll sich nun ändern. Bereits im Vorjahr konnte im Batteriegeschäft ein Gewinn ausgewiesen werden. Zusammen mit Tesla möchte Panasonic eine neue Batteriezelle entwickeln, die die Kosten einer Batterie halbieren. Außerdem soll die Produktion bis 2020 ausgebaut werden – um den Faktor 100. Das befeuert eine Kursrally, die im April 2020 mit rund 6 Euro begonnen hat und ihr Zwölfmonatshoch ein Jahr später bei ca. 12 Euro sieht. Eine Verdoppelung innerhalb eines Jahres. Das KGV war 2020 mit 12,30 sogar im unteren Bereich. Das mittlere Kursziel sehen die Analysten bei knapp über 10 Euro. Allzu viel Potenzial hat die Aktie demnach nicht mehr, so ist die allgemeine Empfehlung auch „Halten“ und nicht „Kaufen“. Längerfristig kann man mit der Aktie dennoch nicht viel falsch machen. Ein Verhundertfachen der Batterie-Kapazität sollte die Aktie stark beflügeln – übrigens wie auch jene der anderen Akku-Produzenten Samsung, LG Chem und in Zukunft hoffentlich auch Varta.


Panasonic Corporation WKN: A0RAWF

Börsengang 17.06.1998 14,31 EUR

02.01.2020 8,55 EUR

31.12.2020 9,50 EUR

28.2.2021 10,65 EUR




Indexfonds

Wem das Risiko von Einzelwerten zu groß ist, der kann auf sogenannte Indexfonds (oder auch ETF = exchange-traded fund) ausweichen. Hier werden mehrere Unternehmen einer Branche in einem Fonds gebündelt, was das Risiko eines Totalverlusts minimiert.

Ein Beispiel ist der Ishares Electric Vehicles and Driving Technology Fond (WKN: A2N9FP), in dem Unternehmen wie Tesla, Byd, Kia, Samsung, GM und viele weitere zusammengefasst sind. Die laufenden Kosten sind mit 0,40 Prozent überschaubar und ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit einen Sparplan zu errichten. Das heißt man kann regelmäßig (etwa jeden ersten Montag eines Monats) einen bestimmten Betrag in einen Investmentfonds einzahlen.


Eine noch bessere Jahresperformance weist der L&G Battery Value-Chain Fonds (WKN: A2H5GK) mit einer ähnlichen Zusammensetzung auf. Die Gebühren liegen hier bei 0,49 Prozent. Mit einem Plus von über 130 Prozent besonders stark entwickelt hat sich im letzten Jahr der Ishares Global Clean Energy Indexfonds (WKN: AoMWoM). Dieser ist aber eher in Unternehmen der Stromerzeugung wie Plug Power aus den USA., Vestas Wind aus Norwegen, Verbund aus Österreich etc. investiert.


Fazit

Bei den Performancewerten bestimmter Aktien wie z.B. Tesla oder Ehang, ist es schwer nicht euphorisch zu werden. Kaum eine Aktie der E-Mobilitätsbranche, die in den letzten Monaten nicht mindestens 50% zugelegt hat. Wieso sollte ausgerechnet jetzt der Aufschwung vorbei sein? Fakt ist, der Aktienmarkt ist generell überhitzt und im Speziellen sind es die oben erwähnten Aktien. Tesla mit einem KGV von über 1.000 einem Anleger zu empfehlen, ist unseriös. Aber das wäre auch bei 500 schon der Fall gewesen, die bislang geltenden Gesetze der Börse scheinen wieder einmal außer Kraft gesetzt zu sein. Außerdem haben wir den größten Teil der Elektrifizierung des Verkehrs noch vor uns. Langfristig (mit einem Horizont von mindestens zehn Jahren) ist ein Investment also durchaus zu empfehlen, kurz- und mittelfristig muss man mit Rücksetzern rechnen - nicht weil die Branche schwächeln wird, sondern weil der Aktienmarkt mal einen Rücksetzer braucht. Mit den oben erwähnten Indexfonds streut man das Risiko, wer Einzelwerte mit Potenzial sucht, kann Nio, Xpeng oder Panasonic mal näher unter die Lupe nehmen.

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