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Stadtmobil mit Spaßfaktor: Fiat Grande Panda im ELECTRICAR-Praxistest

  • Autorenbild: Armin Grasmuck
    Armin Grasmuck
  • 25. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Der Fiat Grande Panda Elektro punktet als perfekte Mixtur aus munterem Design und praktischen Finessen.


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Okay, wir geben es zu. Wir wollen den Panda fahren – und zwar so schnell wie möglich. Warum? Weil er gefeiert wird. Von den Leuten, die von ihm gehört haben. Von denjenigen, die ihn schon fahren sahen. Von vermeintlichen Experten. Es gibt sogar Kollegen, die mit den neuen Fiat Grande Panda Elektro von Nürnberg aus mehr als 200 Kilometer weit zum Frankfurter Flughafen gefahren sind. Freiwillig. Grande? Der Panda ist und bleibt ein Kleinwagen. Mit dem schnuckeligen Urmodell, das in den 80er-Jahren durch die Gegend schepperte, hat die neue Version allerdings nur wenig gemein.


Da steht er also vor uns. Futuristisch die breit gepixelte Front. Nur noch halb so kantig wie einst. In zartem Mint – Fiat nennt es „Acqua Grün“. Ja, das schmeckt nach Sommer, Sonne, Adria. Grande! Der neue Panda wirkt in der Tat wie ausgewachsen – länger, breiter, höher. Und: Er ist rein elektrisch angetrieben.

So, an dieser Stelle sei ein kleiner Exkurs aus der Rubrik Angeberwissen erlaubt: Den batteriegetriebenen Fiat Panda gibt es eigentlich schon seit 1990, als der Panda Elettra vorfuhr. Dieser wurde bevorzugt in den italienischen Städten und Gemeinden eingesetzt. Er zog seine Kraft aus schweren Blei-Gel-Akkus, die selbst im schnöden Stadtverkehr nur Reichweiten von höchstens 70 Kilometern ermöglichten.


320 Kilometer ohne zu laden


Die Energiezellen des neuen Grande Panda Elektro sind dagegen als höchst zeitgemäß zu betrachten. Er ist mit einer 44 Kilowattstunden großen Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie ausgestattet, laut WLTP-Standard lassen sich damit 320 Kilometer fahren, ohne nachzuladen.


Na also, rein in den Panda – und endlich fahren. Der Neustarter ist auch innen grande, was das Design betrifft. Dieses Cockpit, das gesamte Armaturenbrett, geschwungen, bunt und munter. Klar, doch keine Spur langweiliger sind die Anzeigen im Fahrerdisplay und auf dem gut zehn Zoll großen Touchscreen. Ladeschale für das Smartphone, Armauflage in der Mitte, das Ablagefach vor dem Beifahrer aus schickem Bambus – für einen Kleinwagen ist das große Klasse.


Testwagen in Acqua-Grün: electricar-Chefredakteur Armin Grasmuck fährt den Fiat Grande Panda Elektro. Foto: electricar
Testwagen in Acqua-Grün: electricar-Chefredakteur Armin Grasmuck fährt den Fiat Grande Panda Elektro. Foto: electricar

Gut gefällt uns auch das Lenkrad, das einfach wie funktional gestaltet ist, die Schaltknöpfe sind in kleine Quadraten links und rechts des großen Fiat-Logos in den Lenkradkranz integriert. Wer möchte, kann per Knopfdruck auf der linken Hälfte des Lenkers schnell und einfach Assistenzsysteme wie den mitunter aufreibenden Tempowarner deaktivieren.


Schön anzusehen und anständig gepolstert wirken die Sitze. Von Nürnberg nach Frankfurt? Mal sehen. Wir testen den Grande Panda erst einmal vor den Toren Münchens, genauer in Unterschleißheim. Urbaner Raum, kurze Strecken, viel Verkehr – dafür ist dieser Kleinwagen konzipiert worden. Da fühlt er sich auch wohl, so scheint es zumindest. Klein, wendig und pfiffig im Detail – der neue E-Fiat ist ein Stadtmobil mit Spaßfaktor, den einzigartigen Charme der italienischen Autobauer inklusive.


Der Panda fährt serienmäßig mit einer manuellen Klimaanlage, dem digitalen Cockpit und dem Touchscreen für das Infotainment vor. Auch Android Auto, Apple Carplay und das Digitalradio sind mit an Bord. Unser Testwagen ist in der Variante La Prima aufgepeppt mit der automatischen Klimaanlage, beheizbaren Sitzen vorne, der Bambusablage und einigem mehr. 3000 Euro beträgt der Aufpreis für die gehobene Edition im Vergleich zum Basismodell.


Im italienischen Stil: Der E-Fiat ist außen wie innen höchst kreativ gestaltet, ein einzigartiges Stilelement stellt das auf den Türen eingeprägte PANDA dar. Dem Fahrzeug-segment entsprechend, beträgt das Ladevolumen des Kofferraums 361 Liter. Foto: electricar
Im italienischen Stil: Der E-Fiat ist außen wie innen höchst kreativ gestaltet, ein einzigartiges Stilelement stellt das auf den Türen eingeprägte PANDA dar. Dem Fahrzeug-segment entsprechend, beträgt das Ladevolumen des Kofferraums 361 Liter. Foto: electricar

Stabil auf der Straße


Der Grande Panda ist kein Leichtgewicht. Gut 1,5 Tonnen, so viel wiegt ein akkubetriebener Kleinwagen eben. Mit der Leistung von 113 PS ist er dennoch schwungvoll zu bewegen. Das Strompedal durchgetreten, schiebt er auf der Bundesstraße kräftig an. Der neue E-Fiat wirkt stabil auf dem Asphalt, doch er ist kein Rennwagen. Abrupte Kurvenwechsel, hohes Tempo in allzu scharfen Kehren? Nein, das sparen wir uns.


Rauf auf die Autobahn, rechte Spur in der Kolonne. Wir lenken in die Mitte und geben Strom, sauber zieht der Panda durch. Doch bei Tempo 134 ist Schluss. Es reicht für einmal Lkw-Überholen. Zurück auf die rechte Spur. Und weiter nach Frankfurt? Nö, heute nicht. Und morgen nicht gleich. In Allershausen fahren wir von der Autobahn ab – und direkt an die Ladesäule des Discounters.


Eingebautes Ladekabel


Stichwort Laden. Der Grande Panda zieht den Strom mit der Leistung von maximal 100 Kilowatt. An der Schnellladesäule braucht er laut Hersteller 27 Minuten, um die Batterie von 20 auf 80 Prozent zu laden. Genial gelöst ist die Option für Wallboxen oder öffentliche Stationen im AC-Format: Auf der Vorderseite des Fahrzeugs ist hinter einer Klappe unterhalb des Fiat-Logos ein Spiralkabel samt Stecker zu finden, das sich ohne weitere Kabel und Adapter spielend leicht mit der Stromquelle verbinden lässt. Immerhin sieben Kilowatt pro Stunde vermag der Panda auf diesem Weg zu ziehen.


Der Laderaum des neuen Fiat entspricht dem Segment des Fahrzeugs. Hinter den Rückbank ist Platz für 361 Liter. Werden die Sitze vollständig umgeklappt, können bis zu 1315 Liter geladen werden – reichlich für einen Kleinwagen. Und ja, selbst wenn wir uns es nur schwer vorstellen können. Der Grande Panda zieht auch Anhänger, allerdings nur mit der Last von höchstens 550 Kilogramm.


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Zahlreiche Ablagefächer


Den Verbrauch gibt Fiat mit 16,8 Kilowattstunden auf 100 Kilometer an. Die entsprechende Anzeige fehlt im Display. Sie soll über ein Software-Update zeitnah integriert werden. Auf unserer Testfahrt liegen laut die Werte, berechnet aus Akkustand und gefahrenen Kilometern, leicht darüber. Dabei haben wir das Fahrzeug keineswegs überstrapaziert.


Was uns gefällt: Der Grande Panda ist in seinem Grundkonzept spürbar für den alltäglichen Gebrauch konzipiert – geschmackvoll und mit Raffinesse. Es gibt kleine, feine Ablagen in den vorderen Türen, in die Mittelkonsole sind zwei USB-Anschlüsse und eine 12-Volt-Steckdose integriert. Zwischen den Sitzen von Fahrer und Beifahrer gibt es ein Fach mit Becherhaltern. Die Mittelarmlehne kann nach vorne und hinten verschoben und auch aufgeklappt werden, darunter befindet sich ein weiteres Ablagefach.


Aufmerksame Blicke inklusive


Das attraktive Gesamtpaket aus markantem Design, kräftigem Vortrieb und smarten Extras gibt dem E-Panda zumindest in seinem Segment eine einzigartige Note. Dieser Stromer ist eine ideale Alternative für diejenigen, die dem Zeitgeist entsprechend rein elektrisch, frisch und agil durch den urbanen Alltag gleiten möchten. Die Freude am Fahren und auch die aufmerksamen Blicke der geneigten Passanten sollten in diesem Kleinwagen jedenfalls garantiert sein.


Bleibt noch der Preis. Knapp 28.000 Euro für den – wenn auch elektrisierenden und besser ausgestatteten – Kleinwagen Fiat Grande Panda Elektro. Das wirkt auf den ersten Blick gewaltig.


Gemessen an den konkurrierenden Modellen in diesem Segment, lässt sich diese Summe relativieren. In der Basisversion wird der E-Panda zum Grundpreis von 24.990 Euro angeboten.


Bunt und Munter: Das Cockpit des Fiat Grande Panda Elektro ist modern und klar umrissen, aus Bambus das Handschuhfach. Auf der Rückbank des Kleinwagens wird der Platz naturgemäß knapper. Foto: electricar
Bunt und Munter: Das Cockpit des Fiat Grande Panda Elektro ist modern und klar umrissen, aus Bambus das Handschuhfach. Auf der Rückbank des Kleinwagens wird der Platz naturgemäß knapper. Foto: electricar

Attraktive Leasingraten


Interessant für Einsteiger, Umsteiger und potenzielle Liebhaber: Die Leasingraten, die von Fiat direkt und renommierten Händlern derzeit offeriert werden, wirken verlockend. Der Grande Panda Elektro wird beispielsweise mit den Eckdaten 36 Monate Laufzeit/15.000 Kilometer Gesamtfahrleistung/null Euro Anzahlung bereits ab 139 Euro im Monat angeboten.


Offerten wie diese halten den finanziellen Aufwand im überschaubaren Rahmen. Sie bieten die Möglichkeit, frische Modelle und neue Antriebstechnologien kennenzulernen. Im speziellen Fall des elektrischen Panda betrachten wir die Leasingraten als gut investiert. Selbst für längere Fahrten auf der Autobahn – und auch auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen.


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Technische Daten

Hersteller

Fiat

Modell

Grande Panda Elektro

Antriebsart

Elektro

Leistung

83 kW / 113 PS

Maße / Gewicht

3999 x 1763 x 1615 mm / 1554 kg

Antriebsachse

Vorderrad

Türanzahl

5

Kofferraum­volumen

361 - 1315 l

Reichweite

320 km (WLTP)

0-100 km/h

11,5 Sekunden

Spitze

132 km/h

Preis

27.990 €


 
 
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