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AutorenbildArmin Grasmuck

Alles E bei VW: Die Muttermarke des VW-Konzerns wird mit Hochdruck auf Zukunft getrimmt

Neue Modelle, neue Strukturen, neue Motivation: Die Muttermarke des Volkswagenkonzerns wird mit Hochdruck auf Zukunft getrimmt. Aus dem traditionsreichen Hersteller soll ein massiver Treiber der Elektromobilität werden – und eine nachhaltige „Love Brand“.



Das klingt wie Musik in den Ohren der Anleger. Oder, um es branchengerecht auszudrücken: massives Drehmoment im Portfolio. Umsatz und Gewinn der Volkswagen AG haben im Jahr 2022 deutlich zugenommen. Der Autobauer hebt die Dividende deutlich an, blickt höchst optimistisch in die Zukunft – und der Aktienkurs rauscht nach oben. Für 2023 rechnen die Konzernoberen mit einem Anstieg der Auslieferungen um fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es liegt auch daran, dass sich zuletzt aufgrund von fehlenden Halbleitern und hartnäckiger Lieferengpässe viele Aufträge verzögert und aufgestaut haben.


Treffen in Berlin - Oliver Blume (links), der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, im Gespräch mit electricar-Chefredakteur Armin Grasmuck.

Auf klarem Kurs


Die Konzernstrategen betrachten die positive Zwischenbilanz als weiteren Beleg für die solide Basis, auf der sie ihre Pläne für die Zukunft realisieren. „Wir setzen auf die Elektromobilität“, sagte Oliver Blume der Vorstandsvorsitzende. „Bis 2030 werden wir unseren batterieelektrischen Anteil an den Auslieferungen in Europa auf rund 60 Prozent steigern. In diesem Zusammenhang hatte der VW-Boss zuletzt eindringlich dazu aufgerufen, Ladesäulen schneller zu installieren und in Betrieb zu nehmen. „Der Aufbau der Ladeinfrastruktur ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Wirtschaft, Bund und Kommunen“, so erklärte Blume: „Insgesamt wollen wir im Konzern über zahlreiche Kooperationen bis 2025 in Europa rund 18.000 und weltweit etwa 45.000 Schnellladepunkte erreichen. Die Transformation braucht Geschwindigkeit und Verbindlichkeit.“


Kernpunkt Infrastruktur - Ladepunkte konsequent zu planen, schneller zu installieren und in Betrieb zu nehmen, dazu hat VW-Chef Blume eindringlich aufgerufen

Neue Designsprache


Konsequent und nachhaltig wird bei VW alles auf E gedreht – Produktion, Infrastruktur, die gesamte Modellpalette. Vor ein paar Wochen hat der neue ID.7 in Las Vegas sein Debüt gefeiert, eine neu konzipierte Limousine der oberen Mittelklasse. Vollelektrisch, versteht sich. Thomas Schäfer, der Markenvorstand von VW, stellte vor wenigen Tagen im Zusammenspiel mit den Verantwortlichen für Vertrieb, Technik und Design den neuen Kurs vor, auch was die Designsprache der zukünftigen Modelle betrifft. „Wir machen VW wieder zu einer echten Love Brand“, sagte Schäfer. Der neue ID. Buzz, höchst attraktive und batteriegetriebene Variante des legendären Bulli, hat – wie der Beifall von allen Seiten beweist – bereits das Potenzial, als Herzblatt der Transformation in die Automobilgeschichte einzugehen.


Submarke in Amerika


Auch in den USA sieht VW laut Finanzchef Arno Antlitz die „historische Chance“, von der Transformation hin zur E-Mobilität profitieren zu können. Unter der Submarke Scout planen die Wolfsburger vollelektrischen Pick-ups und SUV herzustellen. Das erste Produktionswerk wird demnach in Columbia im Bundesstaat South Carolina errichtet. Investitionssumme: knapp zwei Milliarden Euro. Bei voller Auslastung können in dieser Anlage laut Konzernangaben mehr als 200.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden.


Projekt für die Zukunft - Über zahlreiche Kooperationen plant VW bis 2025 in Europa rund 18.000 und weltweit etwa 45.000 Schnellladepunkte zu errichten

Angebote für den Massenmarkt


Dem massiven Schwung der Verkehrswende folgend, arbeiten die VW-Oberen unter Hochdruck daran, ihre Modellpalette schnellstmöglich in allen Bereichen zu elektrifizieren. Mittelfristig sollen die E-Modelle preistechnisch an die Verbrenner angepasst und damit auch in dieser Hinsicht noch attraktiver für die Kunden werden. Ab 2025 werde ein Auto „für unter 25.000 Euro“ angeboten, bekannte Finanzchef Antlitz zuletzt: „Es wird der ID.2 sein, Bauen werden wir ihn auf der iberischen Halbinsel, wo jetzt schon der Polo, der T-Roc und der Taigo gefertigt werden.“


Frische Ideen, große und nachhaltige Investitionen in die Elektromobilität. Die Konzernstrategen von VW sind davon überzeugt, dass sich diese konsequente Transformation mittelfristig, jedoch spätestens, wenn alle Verbrenner die Straßen verlassen haben, auch an stattlichen Erträgen und Dividenden messen lassen.


Raum für die Tranformation


In seinem Stammwerk in Wolfsburg hat Volkswagen einen sogenannten eMotionRoom eröffnet, in dem bis 2025 insgesamt 22.500 Mitarbeiter auf ihre Zukunft in der Elektromobilität vorbereitet werden. Spielerisch sollen die Angestellten hier den Transformationsprozess vom Verbrenner zum E-Auto durchlaufen und erleben können. Auf diese Weise beabsichtigt die traditionsreiche Marke die Umstellung der deutschen Werke auf die Produktion von batteriegetriebenen Fahrzeugen konsequent voranzutreiben. Nach den Autowerken in Zwickau, Emden und Dresden wird in den kommenden Jahren auch Wolfsburg zu einer E-Fabrik umstrukturiert.



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