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Armin Grasmuck - Editorial ELECTRICAR 3/25

  • Autorenbild: Armin Grasmuck
    Armin Grasmuck
  • 28. Mai
  • 2 Min. Lesezeit
Armin Grasmuck - Chefredakteur
Armin Grasmuck - Chefredakteur

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Authentifizierung fehlgeschlagen. Das ist die Nachricht, die keiner lesen

möchte. Und die Botschaft, die den Status Quo der großen Verkehrswende in mancher Sequenz perfekt beschreibt. Authentifizierung fehlgeschlagen – so leuchtet es auf dem Bildschirm des nagelneuen Schnellladers in Tirol, nur wenige hundert Meter hinter der bayerischen Grenze. Acht Ladepunkte, achtmal probiert: EC-Karte, Kreditkarte. Auch eine Woche später heißt es: Authentifizierung fehlgeschlagen. Zwar ist es möglich, sich über Applikationen auf dem Smartphone oder die Internet-Seite der Bezahlplattform zu identifizieren – und letztlich Strom zu ziehen. Eine Qual. Schnell, einfach und entspannt zu laden, das geht definitiv anders. Das haben die Kunden auch anders gelernt. Stichwort Tankstelle. Eine moderne Ladestation sollte eigentlich per Definition technisch ausgereift und professioneller zu bedienen sein als die gute alte Dieselsäule. In der Realität fließt der Strom jedoch mitunter noch zäh durch die dicken Kabel. Wenn er denn überhaupt fließt.


Vielversprechend wirkt in diesem Zusammenhang, dass innovative Unternehmen zumindest gedanklich bereits einen Schritt weiter sind. Die Keba Group etwa, dieser global agierende Technologiebetrieb, spezialisiert unter anderem auf die Automatisierung des Energieflusses. In München hat Keba gerade eine Schnellladesäule für Elektrofahrzeuge vorgestellt, die neue Maßstäbe setzt. Komfortabel und durchdacht bis ins Detail. Der Kunde wird hier von einem Avatar durch den Ladevorgang geführt, der sogar diverse Ladekarten einlesen, vergleichen und den für diesen Kunden günstigsten Tarif ermitteln kann. Auf ernüchternde Floskeln rund um die Authentifizierung des Kunden wird der künstlich intelligente und verbal agierende Helfer höchstwahrscheinlich zu verzichten wissen.



Die Ladeinfrastruktur technisch auf die Höhe der Zeit zu bringen, ist genauso relevant wie die Transparenz, die es rund um das Laden der batteriegetriebenen Fahrzeuge sowie in dem nur schwer zu durchblickenden Tarifdschungel möglichst zeitnah zu schaffen gilt. Die passenden Elektroautos, es sei an dieser Stelle ausdrücklich festgehalten, sind bereits auf dem Markt. Und es werden stetig mehr – in nahezu allen Größen, Kategorien und Preisklassen.

Einen speziellen Ansatz verfolgt diesbezüglich Leapmotor. Um etwaigen Zweiflern den Umstieg in die Mobilität von morgen zu erleichtern, bringt der chinesische Automobilhersteller – in Europa neuerdings in Kooperation mit dem Konzern Stellantis aktiv – seinen ursprünglich rein elektrischen Mittelklasse-SUV nun überraschenderweise mit einem Reichweitenverlängerer auf den Markt. Range Extender, so heißt es im Fachjargon. Clou: Das Hybridmodell fährt hundertprozentig elektrisch. Denn der Benzinmotor, der mit an Bord ist, erzeugt bei Bedarf frischen Strom für die Antriebsbatterie. Das heißt: bis zu 970 Kilometer, ohne nachzuladen. Die oft beschriebene Reichweitenangst sollte in diesem Auto kein Thema mehr sein.


Und ja, zugegeben: Einige der neuen Ladestationen präsentieren sich durchaus positiv. Einfach die Karte hingehalten, eingesteckt und – schwupps – schießt die frische Energie in den Autoakku. Auf der ausgedehnten Rundtour anlässlich unseres großen Ladetests waren auch ausgesprochen starke Zahlen zu notieren. Stabile Ladekurven und Spitzenwerte von bis zu 275 Kilowatt. Barrierefrei und überdacht, die Rechnung per QR-Code. Ladeklappe zu – und weiter geht‘s.

 
 
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