BMW testet im iX5 Hydrogen die Technologie aus Wasserstoff und Brennstoffzelle als zusätzliche Option für die Mobilität von morgen im kundennahen Umfeld und auf extremen Routen.
Das Sondermodell strahlt auch unter der glühend heißen Sonne der Vereinigten Arabischen Emirate pures Selbstvertrauen aus. Seit fast einem Jahr ist die Pilotflotte des BMW iX5 Hydrogen rund um den Globus im Dauereinsatz. Krasse Temperaturwechsel in verschiedenen Klimazonen, stark schwankende Luftfeuchtigkeit, auf glattem Asphalt oder im Gelände – und immer mit voller Kraft. Es geht darum, die neue Antriebstechnologie auf ihre Alltagstauglichkeit zu testen. Das Fünfer-SUV, beschleunigt von Brennstoffzelle, Wasserstofftanks und Elektromotor, meistert die Einsätze mit Bravour.
Langstreckentauglichkeit und kurze Tankstopps, vereint mit emissionsfreiem Antrieb – so umreißt der Premiumhersteller den innovativen Anspruch, dem der iX5 Hydrogen gerecht werden soll. „Wasserstoff wird als vielseitige Energiequelle eine Schlüsselrolle bei der Energiewende und damit beim Klimaschutz spielen“, sagt Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG: „Denn er ist eine der effizientesten Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu speichern und zu transportieren. Wir sollten dieses Potenzial nutzen, um auch die Transformation des Mobilitätssektors zu beschleunigen.“
Neues System aus München
Die laut Konzernangaben hocheffizienten Brennstoffzellensysteme der Pilotflotte sind im Kompetenzzentrum der Münchner Zentrale produziert worden. Diese Kernelemente des Hydrogen liefern kontinuierlich die Leistung von 125 Kilowatt, umgerechnet 170 PS. Dazu kommt eine hochintegrierte Antriebseinheit aus der fünften Generation der hauseigenen eDrive-
Technologie. Zusammengefasst ergibt sich daraus die Gesamtantriebsleistung von 295 Kilowatt oder 401 PS.
Die Kraft wird zuverlässig aus der Brennstoffzelle generiert, wo der gasförmige Wasserstoff aus den Tanks chemisch mit dem Sauerstoff aus der Luft der nächsten Umgebung reagiert. Für die hohe Effizienz des Antriebs sind laut BMW Membrane in der Brennstoffzelle verantwortlich, die möglichst gleichmäßig zu versorgen sind. Die Wasserstoffvariante weist einige Parallelen zum Verbrennungsmotor auf, etwa Ladeluftkühler, Luftfilter, auch Steuergeräte und Sensorik.
Dazu entwickelten die Experten von BMW spezielle Wasserstoffkomponenten wie den hochdrehenden Kompressor mit Turbine und die Hochvoltkühlmittelpumpe für das neue Brennstoffzellensystem. Die einzelnen Brennstoffzellen bekommt der deutsche Hersteller von der Toyota Motor Corporation, mit der er bereits seit gut zehn Jahren auf diesem Gebiet kooperiert.
Schnelle Ladestopps
BMW präsentiert sich während der großen Transformation betont technologieoffen, was die Antriebssysteme betrifft. Der Hersteller möchte sich damit nach eigenen Angaben „auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse, Infrastrukturstandards sowie politische und regulatorische Rahmenbedingungen in den verschiedenen Weltregionen“ einstellen. Mit dieser Flexibilität sei die BMW Group in der Lage, in jeder Situation schnell auf veränderte Anforderungen in den Märkten zu reagieren.
Die Eckdaten, die während der Testfahrten in Dubai ermittelt worden sind, klingen vielversprechend. Nur drei bis vier Minuten brauchte es, um die zwei Tanks bei den Ladestopps mit bis zu sechs Kilogramm Wasserstoff zu füllen. Mehr als 500 Kilometer nach WLTP-Standard schafft der iX5 Hydrogen, bevor er wieder geladen werden darf. Selbstverständlich rekuperiert der Neustarter auch höchst effizient. Seine Kraft zieht er aus der Brennstoffzelle, grundsätzlich ist und bleibt der Wasserstoff-BMW jedoch ein rein elektrisch getriebenes SUV auf dem Weg in die Zukunft.
Neue Klasse
Im ungarischen Debrecen baut die BMW Group ein neues Automobilwerk, in dem ab 2025 unter dem Motto «Neue Klasse» ausschließlich Elektrofahrzeuge produziert werden sollen. Besonderer Nebenaspekt: Das Werk soll ohne Erdgas auskommen, die benötigte Energie wird zum größten Teil vor Ort gewonnen – und der Rest als zertifiziert grüner Strom zugekauft. Unser Foto zeigt den offiziellen Akt des Richtfests, der im vergangenen April gefeiert werden konnte. Die ersten in Ungarn produzierten E-Modelle sollen ein SUV und eine Limousine aus dem höchst populären 3er-Segment sein.
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