Wir schreiben das Jahr 2017. Volvo Cars lässt zur Jahresmitte verlautbaren, dass die zum damaligen Zeitpunkt als Performance-Abteilung geführte Marke Polestar zu einer neuen, eigenständigen und elektrifizierten Hochleistungs-Marke ausgebaut werden soll. „Dass Thomas Ingenlath die Leitung der Polestar Organisation übernimmt, zeigt, dass wir es ernst meinen, eine eigenständige Marke innerhalb der Volvo Car Group zu etablieren“, erläuterte Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars, damals in einem Interview.
Die Marke Polestar hat ihre Wurzeln im Rennsport, sie wurde im Jahr 1996 als Flash Engineering gegründet und nach einem Verkauf 2005 in Polestar Racing umbenannt. Volvo arbeitete bereits seit der Gründung eng mit dem Unternehmen zusammen, übernahm es schließlich im Juli 2015 zu 100 Prozent und richtete es zwei Jahre später neu aus. Eben unter der Führung des deutschen Autodesigners Ingenlath, der zuvor bereits jahrelang für Volvo und davor für Volkswagen tätig war.
Dynamische Entwicklungen
Seit dieser Neupositionierung sind inzwischen vier Jahre vergangen und im schwedischen Göteborg, wo Polestar seinen Sitz hat, hat sich allerhand getan. Ende 2017 wurde das erste Fahrzeug der Öffentlichkeit vorgestellt - der Polestar 1. Bei dem in Kleinserie gefertigten Wagen handelte es sich um ein Hybridfahrzeug mit einer Karbonfaserkarosserie, satten 609 PS, 1.000 Nm sowie einer elektrischen Reichweite von 124 Kilometern nach WLTP-Messverfahren – das ist der beste Wert eines Hybridautos weltweit.
Ende Februar 2019 wurde das erste vollelektrische Modell online vorgestellt, ehe er eine Woche später auf dem Genfer Auto-Salon erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Anwesenden staunten nicht schlecht über das erste vollelektrische Volumenmodell des Unternehmens und zeigten sich überzeugt von der klaren Linienführung sowie der schnittigen Eleganz des Vollzeitstromers aus dem hohen Norden.
Branchenüblich vergingen noch etliche Monate, bis die ersten Käufer im Juli 2020 den Wagen in Empfang nehmen konnten. In Deutschland wurden es im Spätsommer vergangenen Jahres die ersten Bestellungen an Endkunden ausgeliefert.
Ausgezeichnet
Der Polestar 2 punktete allerdings nicht nur bei den potenziellen Käufern und Interessenten, er wurde auch mit vielen renommierten Preisen bedacht.
So konnte er etwa das „Goldene Lenkrad 2020“ gewinnen. Der von der Auto Bild und der Bild am Sonntag vergebene Preis gilt als einer der begehrtesten Automobilpreise Europas. Polestar 2 setzte sich in der Kategorie Mittlerer SUV gegen die Konkurrenz durch. “Polestar 2 erhält das Goldene Lenkrad, wie passend! Schließlich ist es nicht nur das Design, das unseren Polestar 2 auszeichnet, sondern auch was man erlebt oder besser erfährt, wenn man hinter seinem Lenkrad sitzt. Wir sind besonders stolz darauf, dass Polestar 2 kritische Fachexperten ebenso wie die Leser und somit letztendlich die Kunden begeistert.“, zeigte sich CEO Thomas Ingenlath im Herbst 2020 stolz über die Auszeichnung.
Sicher und schön
Auch das Design erhielt sehr viel Zuspruch. Der Vollzeitstromer wurde als „Best of the Best“ in der Kategorie Produktdesign des international sehr geschätzten Wettbewerbs Red Dot ausgezeichnet. Die Auszeichnung ehrt „bahnbrechendes Design“ und ist die höchste Anerkennung in der jeweiligen Kategorie. „Ich bin überzeugt davon, dass wir eine sehr aussagekräftige visuelle Identität für die Marke Polestar geschaffen haben. Als neue Marke können wir eine Designsprache kreieren, die zeitgemäß ist und sich nicht auf traditionelle Paradigmen beruft“, kommentiert Maximilian Missoni, Head of Design bei Polestar. Und CEO Ingenlath ergänzte: „Ein Teil meiner persönlichen Motivation ist es, Produkte zu schaffen, die Charakter haben, die wiedererkennbar sind und zu einer anregenden und inspirierenden Welt beitragen. Die Auszeichnung bestätigt, dass Polestar einen gravierenden Unterschied macht.“.
Das wichtigste an einem Wagen ist allerdings nicht das Design, sondern der Insassenschutz – und auch in diesem Punkt wurde der Polestar 2 prämiert. Denn beim europaweit anerkannten Euro NCAP Sicherheitstest wurde der Wagen mit einer Fünf-Sterne-Bewertung bedacht. In sämtlichen Testkriterien schnitt das Fahrzeug mit hervorragenden Resultaten bei allen geforderten Testkriterien ab, insbesondere der Crashsicherheit galt bei dem im Volvo Safety Centre in Göteborg, Schweden, entwickelten Fahrzeug laut eigener Aussage die höchste Priorität.
Hightech-Sicherheitssysteme sollen zudem garantieren, dass die Sicherheit über die strukturelle Integrität und den Insassenschutz hinausgeht. Dazu gehören die Unterstützung bei der Erkennung von Fahrzeugen, Radfahrern und Fußgängern sowie Spurassistenten. Das hochmoderne Fahrerassistenzsystem Pilot Assist unterstützt mithilfe eines Radars und einer Kamera beim Beschleunigen, Bremsen und Lenken bei Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h.
Weiter, immer weiter
Selbst nach der Präsentation eines Wagens und der Auslieferung der ersten Exponate an die Kunden bleibt die Entwicklung nicht stehen – ganz im Gegenteil. Im Frühjahr 2021 wurde die Modellreihe Polestar 2 auf drei Varianten erweitert. Mit zwei Antriebssträngen, zwei Batteriegrößen und kuratierten optionalen Ausstattungspaketen beginnt die Preisspanne der elektrischen Fließheck-Limousine künftig bei 41.930 Euro. Der Einstiegspreis macht den Polestar 2 für eine größere Zielgruppe attraktiv und der Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität wird somit weiter beschleunigt.
„2021 ist das Jahr, in dem Polestar 2 wirklich Fahrt aufnehmen wird”, so CEO Thomas Ingenlath. „Wir sind mit einem starken Angebot in den Markt eingetreten und haben damit Maßstäbe gesetzt. Jetzt erweitern wir unser Portfolio um weitere Versionen. Doch eins bleibt: Alle Varianten haben das einzigartige Design, die Premiumqualität und den Fahrspaß gemeinsam.“ Laut Ingenlath lag hierauf das Hauptaugenmerk: „Bei den neuen Varianten haben wir darauf geachtet, dass auch die günstigeren Fahrzeuge nichts der besonderen Charakteristik und dem Premiumgefühl einbüßen. Selbst das Einstiegsmodell ohne optionale Ausstattung verfügt über das einzigartige Design des Polestar 2 und ein hohes Ausstattungsniveau.“
Polestar 2 || Varianten
Long Range Dual Motor
Leistung: 300 kW / 408 PS
Reichweite: 480 km (WLTP)
Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
0 - 100 km/h: 4,7 sek
Long Range Single Motor
Leistung: 170 kW / 231 PS
Reichweite: 540 km (WLTP)
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
0 - 100 km/h: 7,4 sek
Standard Range Single Motor
Leistung: 165 kW / 224 PS
Reichweite: 440 km (WLTP)
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
0 - 100 km/h: 7,4 sek
Drei Pakete: Der Polestar lässt sich in den drei Paketen Pilot, Plus und Performance, ausschließlich online auf polestar.com bestellen. Das Performance Paket bleibt dem Long Range Dual Motor vorbehalten.
Grenzen verschwimmen
Beim Polestar 2 liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit und progressivem Design. Das Außen- und Innendesign ist zwischen den Varianten kaum zu unterscheiden. Alle Versionen des Polestar 2 sollen laut Hersteller gleichermaßen attraktiv sein und Emotionen wecken. Besondere charakteristische Merkmale wie die 19-Zoll-Räder, das LED-Lichtdesign vorne und hinten und die für Polestar typischen rahmenlosen Spiegel wurden beibehalten. Genau wie die 2020 eingeführten Sitze aus veganem WeaveTech ist auch die neue serienmäßig geprägte Textilpolsterung ein veganes Material und in zwei Farbausführungen erhältlich, die auf die neuen 3D-angerauten Zierblenden abgestimmt sind. Weitere bemerkenswerte Standardfeatures sind das Hochleistungs-Audiosystem mit acht Lautsprechern, Parksensoren vorne und hinten sowie eine Rückfahrkamera.
Konnektivität und digitale Integration sollen auch weiterhin die Markenzeichen des Polestar 2 sein. Das berühmte, auf Android Automotive OS basierende Infotainmentsystem mit seinem 11-Zoll-Mitteldisplay und dem 12,3-Zoll-Fahrerdisplay ist bei allen Modellen inkludiert. Der neue Polestar Digital Key, ebenfalls standardmäßig enthalten, ist wie andere Bedienelemente für Fahrzeugfunktionen in die neue Polestar App integriert, ebenso wie Over-the-Air Updates, die es Polestar ermöglichen, regelmäßig Software-Updates per Fernzugriff aufzuspielen.
Seit dem Frühjahr 2021 stehen dem Polestar 2 drei Antriebsstränge zur Verfügung. Neben dem bereits verfügbaren 300 kW-Dual Motor (408 PS) mit einer großen 78 kWh-Batterie gibt es nun auch zwei Varianten mit Frontantrieb – entweder mit der großen Long Range Batterie und einem 170 kW-Motor oder mit einer kleineren 64 kWh Batterie (Standard Range) und einem 165 kW-Motor (224 PS).
Um die jeweilige Konfiguration auf individuelle Bedürfnisse noch weiter anzupassen, wurden seitens Polestar optionale Ausstattungspakete entwickelt, die einen Mehrwert bieten, ohne den Bestellvorgang mit zu vielen Einzeloptionen zu erschweren. Die drei Pakete bezeichnet der Hersteller Pilot, Plus und Performance.
Mit persönlicher Note
Für Polestar Interessenten hat sich der Hersteller etwas Besonderes ausgedacht: Die Polestar Spaces. Dabei handelt es sich um durchdachte und unvergleichliche Verkaufsumgebungen, die nicht viel mit herkömmlichen Autohäusern und Showrooms gemeinsam haben. Dort lernen Sie, so verspricht es der Hersteller, die Fahrzeuge in Ihrem eigenen Tempo kennen. In zentraler Lage, ohne Verkaufspersonal, ohne Druck. Vielmehr stehen Ihnen dort Experten zur Seite, die genau die Informationen an die Hand geben, die Sie benötigen.
In ganz Deutschland verteilt gibt es sieben solcher Spaces. Sie finden jeweils einen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Die exakten Adressen können Sie der Grafik auf Seite 27 entnehmen.
Ein Blick in die Glaskugel
In naher Zukunft, damit dürfte das Jahr 2022 anvisiert werden, wird mit dem Polestar 3 das erste Elektro-SUV folgen. Davon ist zwar noch so gut wie gar nichts bekannt, nur betreffend Namen und Produktionsstätte – der Wagen soll in den USA und China gefertigt werden – ließ sich Polestar bislang in die Karten blicken. Zukünftig werden der Polestar 3 als elektrisches SUV sowie der Precept – ein 2020 vorgestelltes Studienfahrzeug, das in die Produktion gehen soll – zum Portfolio hinzukommen. Mit Precept präsentierte Polestar seine Zukunftsvision in Bezug auf Nachhaltigkeit, digitale Technologie und Design.
Die Vergangenheit hieß Polestar 1, die Gegenwart Polestar 2, in naher Zukunft sprechen wir vom Polestar 3 – aber der ganz große Clou wird seitens des schwedischen Fahrzeugproduzenten für das Jahr 2030 angekündigt: Das Polestar 0 Projekt.
Es zielt darauf ab, Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, indem die Art und Weise, wie Autos hergestellt werden, geändert wird, anstatt auf traditionelle Verfahren zu setzen und dann durch das Pflanzen von Bäumen das CO2e zu kompensieren. CO2e gilt als die Maßeinheit, die den Effekt aller Treibhausgase auf das Klima vergleichbar machen will. Bei diesem Ansatz wird die Zusammenarbeit über den gesamten Entwicklungsprozess und die Wertschöpfungskette, von den Lieferanten bis zu den Einzelhändlern, in den Blick genommen.
Umweltexperten haben davor gewarnt, dass Kompensationsmaßnahmen auf lange Sicht nicht nachhaltig sind, da neu gepflanzte Wälder keinesfalls immer dauerhaft bestehen und beispielsweise Rodungen oder Umwelteinflüssen zum Opfer fallen können.
Worte und Taten
„Offsetting ist nicht mehr als eine Ausflucht“, so Polestar CEO Ingenlath. „Indem wir die Herausforderung annehmen, ein komplett klimaneutrales Auto zu schaffen, zwingen wir uns, über das hinauszugehen, was heute möglich ist. Wir müssen alles in Frage stellen, innovativ sein und auf exponentielle Technologien setzen, wenn wir das ‚Design towards Zero‘-Ziel erreichen wollen. Verbraucher sind eine große treibende Kraft bei der Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaft. Sie müssen die richtigen Werkzeuge erhalten, um fundierte und ethische Entscheidungen treffen zu können. Das macht die Dinge sehr klar. Heute verlässt ein Polestar 2 die Werkstatt noch mit einem CO2-Fußabdruck. Im Jahr 2030 wollen wir ein Auto präsentieren, bei dem dies nicht mehr der Fall ist.“
Polestars Leiterin für Nachhaltigkeit, Fredrika Klarén, sagt: „Unsere Fahrzeuge sind elektrisch, also müssen wir uns keine Sorgen über Verbrennungsmotoren machen, die giftige Emissionen produzieren – aber das bedeutet nicht, dass unsere Arbeit getan ist. Wir werden jetzt daran arbeiten, alle Emissionen, die bei der Produktion entstehen, zu beseitigen. Dies ist eine historische und aufregende Zeit für Autohersteller. Wir haben nun die Gelegenheit, es besser zu machen und den Traum von klimaneutralen, zirkulären und schönen Autos zu verwirklichen.“
Die Bemühungen sind bei Polestar zweifelsohne gegeben, die Anforderungen an sich selbst sind streng und gleichzeitig ambitioniert. Alleine die Zeit wird es weisen, ob den großen Worten auch große Taten folgen. Aber bereits der berühmte Schriftsteller Hermann Hesse befand: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – und diese Magie ist zweifelsohne zu spüren.
Kommen Sie den Fahrzeugen näher!
In sieben sogenannten SPACES, verteilt in ganz Deutschland, haben Interessenten die Möglichkeit, den Polestar 2 zu besichtigen, ihn auszuprobieren und sich von Experten diesbezüglich fachkundig beraten zu lassen. Zudem kann der Wagen in sieben Testdrive Hubs probegefahren werden.
Berlin ➞ Neue Schönhauserstraße 3-5; 10178 Berlin
Düsseldorf ➞ Berliner Allee 51-53; 40212 Düsseldorf
Frankfurt ➞ Große Eschenheimerstraße 14; 60313 Frankfurt
Hamburg ➞ Hohe Bleichen 8; 20354 Hamburg
Köln ➞ Neumarkt Galerie, Neumarkt 2-4; 50667 Köln
München ➞ Färbergraben 16; 80331 München
Stuttgart ➞ Kronprinzstraße 6; 70173 Stuttgart
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