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AutorenbildHarald Gutzelnig

E-Auto via Roboter laden - Start-up Alveri will es möglich machen

Es klingt ein wenig nach Science Fiction: Sie stellen Ihr E-Auto irgendwo in einer Parkgarage ab, wenige Sekunden später kommt ein Roboter angefahren, öffnet die Ladebuchse Ihres Autos und lädt es auf. Ganz schön praktisch – und wenn es nach den Willen des österreichischen Start-ups Alveri geht, ab 2022 Realität.


Dennoch wartet noch viel Arbeit auf die beiden Gründer von Alveri, auf die Brüder Ehsan und Jakob Zadmard aus dem oberösterreichischen Ried im Innkreis. Denn während das Anstecken eines Elektroautos an eine Ladestation für den Menschen eine recht simple Aufgabe ist, ist die Umsetzung für eine automatisierte Plattform äußerst komplex: Abtasten eines dreidimensionalen Raums, Erkennen der Ladebuchse, millimetergenaue Bewegungen. Und damit in der Praxis nichts schiefgeht, haben die beiden Brüder bestehendes Know-how aus Österreich zusammengeführt. Die mobile Plattform und Software stammen von Arti Robots, der Roboterarm ist eine Entwicklung der TU Graz und Alveri fungiert als Leiter des Projekts, übernimmt aber neben der Finanzierung auch die Vermarktung und den Vertrieb von Charbo – so wurde der Laderoboter getauft.


Kostengünstiger Betrieb


Der konkrete Anwendungsfall sieht so aus: Das aufzuladende Elektroauto wird auf einem Parkplatz in einem bestimmten Bereich abgestellt, der sich beispielsweise in Wohnhausanlagen, Einkaufszentren, Hotelgaragen oder Parkhäusern befinden kann. Ein Charbo kann mit der richtigen Parkplatzstruktur und bei längeren Standzeiten, etwa in Hotels oder Flughäfen, bis zu 20 Fahrzeuge laden. Auf seinem Weg zum Ziel erkennt er Hindernisse, kann diesen ausweichen oder notfalls anhalten. Ist das Fahrzeug erreicht, steuert der Roboterarm über einen optischen Sensor die bereits geöffnete Ladebuchse an, berechnet den exakten Einsteckwinkel und verbindet sich mit dem Fahrzeug. Die Ladung selbst erfolgt mit Gleichstrom und bis zu 50 kW, die Stromversorgung über ein Kabel, in Zukunft möglicherweise über Bodenkontakte. Ein Akku-Pack ist nicht geplant, das wäre aus Gewichts- und Kostengründen, vor allem aber aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll. Nach beendetem Ladevorgang löst sich der Charbo und steuert das nächste aufzuladende Fahrzeug an.


Komfortabel und schnell laden - Der weltweit erste mobile und vollautonome Laderoboter kommt aus Österreich

Große Herausforderung


Das alles klingt sehr futuristisch, dennoch möchte Alveri bereits im Jahr 2022 mit Charbo in Serienproduktion gehen. „Unsere Präsentation zusammen mit Arti Robots und der TU Graz hat gezeigt, dass unser Laderoboter funktioniert, jetzt machen wir uns an die Optimierung einzelner Komponenten und präzisieren das Geschäftsmodell“, meint der Geschäftsführer Ehsan Zadmard. Dabei möchte man den Roboter nicht teurer anbieten als etwa eine stationäre Gleichstrom-Ladestationen.


Dass das gesetzte Ziel besonders ehrgeizig ist, liegt auf der Hand, vor allem wenn man bedenkt, dass der Roboter ständig mit einem Kabel verbunden sein oder über Bodenkontakte geladen werden muss. Da wartet tatsächlich noch jede Menge Arbeit auf die beiden Brüder. Ob der Roboter tatsächlich im nächsten Jahr in Serie geht, wird sich zeigen. Wir bleiben dran.


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