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Laden fast zum Nulltarif: Sauberer Strom als smartes Schnäppchen

  • Autorenbild: Harald Gutzelnig
    Harald Gutzelnig
  • 28. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 1 Tag

Dynamische Tarife sind ein spannendes Konzept für all diejenigen, die den Strom keineswegs nur verbrauchen, sondern bewusst einsetzen möchten – besonders für Fahrer von Elektroautos. Denn in dieser speziellen Sparte orientiert sich der Strompreis an den aktuellen Börsenstromwerten. Sie schwanken je nach Tageszeit, Wetterlage sowie nach Angebot und Nachfrage zum Teil sehr stark – und stundenweise. Genau diese Aspekte können sich findige Kunden zunutze machen.

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Das Prinzip ist einfach: Wenn viel erneuerbare Energie im Netz ist, etwa bei starkem Sonnenschein oder Wind, sinkt der entsprechende Börsenpreis meistens stark ab. In Extremfällen kann er sogar negativ werden. Das heißt: Wer in solchen Stunden Strom verbraucht, spart bares Geld – im Idealfall „tankt“ er sogar kostenlos. Elektroautos oder Stromspeicher lassen sich automatisiert genau dann laden, wenn der Strom besonders günstig oder sogar gratis ist.

Voraussetzung ist ein sogenannter Smartmeter, also ein intelligenter Stromzähler, der den Verbrauch in Echtzeit erfasst. Einige Anbieter wie Tibber, Awattar oder Octopus Energy bieten passende dynamische Tarife an, die exakt diese stündlichen Schwankungen an den Kunden weitergeben.

In den Monaten Januar bis März dieses Jahres waren die Strompreise aufgrund hoher Gaspreise relativ hoch – im Schnitt 9,8 Cent pro kWh. Doch seit April fallen sie, und im Juni gab es bereits über 160 Stunden mit negativem Strompreis – im Schnitt minus 7,2 Cent pro kWh. Wer also genau in dieser Zeitspanne sein E-Auto aufgeladen hatte, erhielt sogar Geld dafür. Theoretisch, denn tatsächlich kommt ja noch die Netznutzungsgebühr sowie die Gebühr des Anbieters dazu. Beide liegen in der Regel zwischen fünf und sechs Euro pro Monat, sind also beinahe zu vernachlässigen. Allerdings verrechnen fast alle Anbieter auch einen Aufschlag, genannt Ausgleichskomponente, und einen fixen Betrag pro kWh für die Beschaffung. Rechnet man noch die Mehrwertsteuer hinzu, kommt man schnell einmal in die Gegend von 10 bis 20 Cent, selbst bei einem Strompreis von null Euro. Immerhin: War im Mai der niedrigste Preis minus 2,5 Cent pro kWh, so lag er im Juni mit minus 9,9 Cent deutlich darunter. In den Spitzen lädt man also tatsächlich kostenlos.


Bester Zeitpunkt zum Laden


Die meisten Anbieter erstellen am frühen Nachmittag eine Prognose des Strompreises für den nächsten Tag. So ist das Laden des E-Autos also gut zu planen. Allgemein gilt: Am Wochenende sinkt der Strompreis, von Montag bis Mittwoch ist er am höchsten. Am Wochenende liegt der Strompreis in der Regel zwischen 9 und 17 Uhr bei null Cent. Zeit genug, sein E-Auto voll aufzuladen, selbst eine 11-kWh-Wallbox schafft in diesen acht Stunden beinahe 90 kW.



Gut zu wissen


Dynamischer Strompreis

Ein dynamischer Strompreis ist ein Stromtarif, bei dem sich der Preis pro Kilowattstunde (kWh) in Echtzeit oder in kurzen Intervallen – beispielsweise alle 15 oder 30 Minuten – ändert, je nach Angebot und Nachfrage an der Strombörse (EPEX Spot). Der Strompreis ist dabei nicht fixiert, sondern schwankt über den Tag hinweg – ähnlich wie Aktienkurse.


EPEX

Die europäische Strombörse heißt EPEX SPOT SE (European Power Exchange Spot SE). Sie ist der zentrale Handelsplatz für kurzfristigen Stromhandel in weiten Teilen Europas und betreibt den Stromhandel für den aktuellen und den folgenden Tag. Sie achtet darauf, dass Angebot und Nachfrage immer ausgeglichen sind.



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Monatliche Gebühr: 5,99 Euro

Beschaffungskosten: 2,15 Cent netto pro kWh


Tibber eine smarte App mit Tools für Energiemanagement, intelligente Steuerung von Haushaltsgeräten und eine transparente Kostenübersicht – ideal für E-Autofahrer und Nutzer von Smart-Home-Technologien.


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Monatliche Gebühr: 4,58 Euro

Aufschlag als Ausgleichskomponente: drei Prozent vom Strompreis. Beschaffungskosten: 1,5 Cent netto pro kWh


Pionier aus Wien mit Hourly-Tarif ohne Preisspanne und Hourly‑Cap

mit Preisspanne. App-Transparenz: Wird in Deutschland über Tado unter dem Namen Tado Hourly – powered by Awattar angeboten.


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Weitere Anbieter für dynamische Strompreise sind Octopus Energy mit dem Tarif „Dynamic Octopus“, 1KOMMA5° mit „Dynamic Pulse“, EnBW

mit „Strom Dynamisch”, Eon mit „Ökostrom Dynamisch“, Vattenfall mit „Ökostrom Dynamik“, Gasag Strom mit „Flex“ und einige mehr.

 
 
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