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  • AutorenbildPhilipp Lumetsberger

Ladetarife im großen ELECTRICAR-Vergleich

Wer sein E-Auto unterwegs laden möchte, sollte nicht nur genau planen, sondern auch auf die Ladetarife achten.


Alles unter Strom: Je mehr Elektroautos auf den Straßen und Autobahnen unterwegs sind, desto größer ist die Nachfrage nach Lademöglichkeiten. Dass der Bedarf steigt, wird durch die Zahlen des Kraftfahrbundesamts belegt: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 470.559 reine Elektroautos und 362.093 Fahrzeuge mit Plug-in Hybrid zugelassen. Dies entspricht einer Steigerung von 32,2 bzw. 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Aber auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet kontinuierlich voran. Laut einer Statistik der Bundesnetzagentur vom Mai 2023 stehen E-Autofahrern 73.683 öffentlich zugängliche Normal- und 16.622 Schnellladepunkte in der Bundesrepublik zur Verfügung. An den Ladepunkten können gleichzeitig insgesamt 3,09 GW Ladeleistung bereitgestellt werden.


Ladestromtarif unentbehrlich


Damit das Fahrzeug aber auch an öffentlich zugänglichen Ladestationen geladen werden kann, ist ein Ladestromtarif essenziell. Nur noch vereinzelt finden Autofahrer beispielsweise in ländlichen Regionen oder bei Einkaufszentren Stationen, die kostenlos nutzbar sind. Auch wenn diese Entwicklung erfreulich ist, so fällt es E-Autofahrern immer schwerer, bei den verschiedenen Anbietern und Ladetarifen den Überblick zu behalten. Hinzu kommt, dass die einzelnen Ladestationen sich in diversen Bereichen wie etwa der Ladeleistung oder den Anschlüssen unterscheiden. Oftmals sind diese – im Unterschied zu klassischen Tankstellen – auch schwierig zu finden. Viele Ladestationen befinden sich zudem auf öffentlichen Parkplätzen, vor Supermärkten oder Autowerkstätten. Abhilfe schaffen hier speziell entwickelte Applikationen, mit denen die nächstgelegenen Stationen leicht zu finden sind, sowie der jeweilige Ladevorgang bequem gestartet und beendet werden kann.


Der Markt wächst


Die Gründe für die Zunahme an Ladetarifen und dem gleichzeitigen Verschwinden kostenloser Angebote liegen unter anderem an dem permanent steigenden Ladeaufkommen und den damit verbundenen Kosten.

Den für die eigenen Bedürfnisse passenden Ladetarif für unterwegs zu finden, ist in Anbetracht der Fülle an Angeboten eher komplex. Große Unterschiede offenbaren die einzelnen Tarife etwa bei den Ladekosten, den monatlichen Grundgebühren, etwaigen zusätzlichen Gebühren, der nutzbaren Ladeinfrastruktur. Zudem gibt es spezielle Tarifangebote für Wenig- und Viellader an öffentlichen Ladestationen. Wir haben uns am Markt umgesehen und die Tarife aller Anbieter in Deutschland und Österreich, die auch eine passende Lade-App im Angebot haben, sowie deren Applikationen unter die Lupe genommen.


So haben wir getestet


Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir anhand eines fiktiven Beispiel-Fahrzeugs die monatlichen Ladekosten für jeden Tarif ermittelt. Dabei haben wir beim Großteil der Anbieter jene Kosten an den Ladepunkten berücksichtigt, die von den jeweiligen Anbietern selbst betrieben werden. Bei fünf Anbietern wurden als Grundlage die so genannten Roaming-Kosten als Berechnungsgrundlage herangezogen. Diese Anbieter finden Sie in der Tabelle unter dem Abschnitt "Anbieter mit Roaming".


Die Teilnote Tarif wurde wie folgt ermittelt: 40 % Gesamtkosten des Referenzfahrzeugs pro Monat (siehe unten) + 20 % Anzahl der insgesamt verfügbaren Ladepunkte (eigene und Roaming-Partner) + 15 % Kosten für die Blockiergebühren + 10 % Vertragslaufzeit + 15% Kundenbindung in Form einer Mitgliedschaft oder eines Strom- bzw. Versicherungsvertrags.


Die Teilnote App wurde folgendermaßen ermittelt: 10 % Optik + 30 % Bedienbarkeit + 30 % Filter-Umfang + 10 % Anzeige aktueller Auslastung + 20 % Zahlungsmethoden.


Die Kategorien „Optik“ und „Bedienbarkeit“ wurden von unserer vierköpfigen Jury bewertet. Hierbei wurde von unseren Testpersonen vor allem auf das Erscheinungsbild, die Menüstruktur und wie einfach bzw. schwer die App zu bedienen ist, geachtet.


Beim „Filter-Umfang“ und den „Zahlungsmethoden“ wurden von uns vorab Features bzw. Zahlungsmöglichkeiten festgelegt und danach deren Vorhandensein bewertet. Zur Bewertung des Filterumfangs wurden 13 unterschiedliche Funktionen festgelegt und anhand eines Benotungsschlüssels mit einem Prozentsatz gewichtet. Bei jeder einzelnen App wurden die vorhandenen Funktionen mit unserer Bewertungstabelle verglichen und dementsprechend die Prozentpunkte verteilt. Bei den Zahlungsmethoden wiederum wurde das Vorhandensein einer der beiden Zahlungsoptionen „Kreditkarte“ oder „Lastschrift“ als Basis herangezogen. Für jede weitere zur Verfügung stehende Zahlungsoption wurden um fünf Prozentpunkte mehr in dieser Teilkategorie vergeben.


Die Gesamtnote setzt sich zusammen aus: 70 % Tarif-Note + 30 % App-Note


Referenzfahrzeug


Für die Ermittlung der monatlichen Kosten für unser Referenzfahrzeug wurden folgende Parameter festgelegt:


• Verbrauch: 0,17 kWh pro Kilometer, monatlicher Energieverbrauch an öffentlichen Ladestationen: 212,5 kW (gemessen an einer zurückgelegten Strecke von 1.250 Kilometer / Monat) – geladen zu gleichen Teilen an AC- und DC-Ladestationen

• Kosten Blockiergebühr: 1 x drei Stunden Ladedauer an AC-Station, 1x drei Stunden Ladedauer an DC-Station

• Anzahl Ladevorgänge: 6 pro Monat

• Bei etwaigen einmalig anfallenden Kosten wird eine Nutzungsdauer des Tarifs von 12 Monaten angenommen und der aliquote Anteil dieses Betrags bei den monatlichen Gesamtkosten hinzugerechnet


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