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AutorenbildHarald Gutzelnig

Nickelpreis explodiert: E-Auto-Batterien bald nicht mehr leistbar

Die Umstellung auf saubere Energie wird in den kommenden Jahrzehnten eine noch nie dagewesene Nachfrage nach Metallen auslösen. Und gerade jetzt explodieren deren Preis bedingt durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine.


Das braucht ein E-Auto

Allein für eine typisches Elektroauto-Batterie werden beispielsweise rund 8 Kilogramm Lithium, 35 Kilogramm Nickel, 20 Kilogramm Mangan und 14 Kilogramm Kobalt benötigt, während für Ladestationen erhebliche Mengen an Kupfer erforderlich sind. Bei der Erzeugung von Ökostrom werden für Solarzellen große Mengen an Kupfer, Silizium, Silber und Zink benötigt, während für Windturbinen Eisenerz, Kupfer und Aluminium erforderlich sind. Dieser enorme Bedarf könnte die Metallnachfrage und -preise über viele Jahre hinweg in die Höhe schnellen lassen.

Für eine E-Auto-Batterie werden rund 8 Kilogramm Lithium, 35 Kilogramm Nickel, 20 Kilogramm Mangan und 14 Kilogramm Kobalt benötigt

Bis zum Jahr 2050 soll der Anteil der erneuerbaren Energien von derzeit rund 10 Prozent auf 60 Prozent steigen, wobei Solar-, Wind- und Wasserkraft eine wichtige Rolle spielen werden. Der Anteil fossiler Brennstoffe soll im Gegenzug von fast 80 Prozent auf etwa 20 Prozent sinken. Das wiederum bedeutet eine Verachtfachung der Investitionen in erneuerbare Energien und einen starken Anstieg der Nachfrage nach Metallen bewirken. Denn die Entwicklung von Minen ist ein Prozess, der nicht selten ein Jahrzehnt oder länger dauert.

Erschwerend ist, dass einige wichtige Vorkommen sehr konzentriert sind. Dies bedeutet, dass einige wenige Produzenten die steigende Nachfrage unverhältnismäßig stark bedienen werden. Das birgt aber umgekehrt Risiken, die sich aus Versorgungsengpässen ergeben, die sich - wie im aktuellen Fall - aus geopolitischer Risiken innerhalb der Erzeugerländer ergeben.


Batterien bald unerschwinglich

Der Nickelpreis etwa ist allein in der letzten Woche förmlich explodiert. Der Kurs ging um 67% nach oben. Grund dafür ist die Furcht vor Versorgungsengpässen. Russland ist hinter Indonesien und den Philippinen der drittgrößte Nickelproduzenten der Welt. Und die Angst, dass neben Gas und Öl auch Nickel aus Russland einem möglichen Embargo unterliegen könnte, treibt den Preis an.


Diese wenigen Länder produzieren fast alle weltweit benötigten Metalle

Das Problem für die Elektroautobauer: Sollte der Nickelpreis auf dem aktuell hohen Niveau bleiben, wird sich in Zukunft kaum jemand mehr ein E-Auto leisten können. Eine einfache Rechnung macht dies deutlich: Der aktuelle Nickelpreis liegt bei rund 48.000 Dollar je Tonne. Die 35 Kilogramm Nickel, die man für die Batterie eines klassischen Elektroautos benötigt kosten aktuell also 1.680 Dollar. Vor einem Jahr lag der Nickelpreis bei rund 16.000 Dollar, die 35 kg für ein E-Auto somit bei 560 Dollar. Und wir reden hier nur von Nickel, nicht von den übrigen Rohstoffen …


Quelle: IMF

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