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  • AutorenbildArmin Grasmuck

Ora Funky Cat im ELECTRICAR Praxistest

Stylisch, frisch und absolut zuverlässig: Der Ora Funky Cat ist die perfekte Alternative auf dem Weg in die Mobilität von morgen.


Wahrhaftig, am Anfang steht das Fragezeichen. Kennen wir uns? Dieser Neustarter wirkt wie ein alter Bekannter, irgendwie vertraut – und doch so spektakulär wie das Modell der nächsten Generation. Seine Frontpartie versprüht den besonderen Charme, keck und munter. Von der Seite kommt er flott geschnitten. Und hinten? Wie ein Kompakter im Zeitgeist. Der Ora ­Funky Cat ist ein bisschen von allem, und vor allem ein Blickfang. Klar umrissen, sportlich und schön anzusehen. Vollelektrisch, das ist klar. Genauso wie das Logo, das mächtig von der Karosserie prangt: ein dickes Ausrufezeichen! Ja, dieses Auto wollen wir fahren.

Funky Cat? Die total verrückte Katze? Der Außenlack im zarten Himmelblau, laut Hersteller „Celestial Blue“, wirkt eher wie ein sanfter Schnurrer. Wir steigen ein, und fühlen uns direkt pudelwohl. Jede Menge Platz auf den Vordersitzen, das Interieur punktet modern akzentuiert. Sanfte Farben, markant mit Chromleisten unterlegt. Dezent sind die wenigen Steuerelemente, Hebel wie Tasten, in das Zentrum des Cockpits und die Armlehnen integriert. Doch Vorsicht, wenig bedeutet hier keineswegs ein Minimum an Funktionen. Im Gegenteil: Der Ora Funky Cat hat eine ganze Menge zu bieten. Wie heißt es so schön? Wahre Stärke kommt von innen. In diesem Auto kriegt die alte Volksweisheit eine neue Pointe.

Und damit: Herzlich willkommen, Chris! „Ja, ich bin hier“, so spricht eine weibliche Stimme aus den Lautsprechern zu uns. Chris, so heißt der künstlich intelligente Freund und Helfer in diesem Ora. Chris kann auf Wunsch auch umgetauft werden auf Jonas, Hildegard oder jeden anderen wohlklingenden Rufnamen mit mehr als drei Buchstaben. Es ist ein Fahrassistent, der dem Lenker oder seinen Beifahrern verbal zur Seite steht. Wie Alexa und Siri, nur ein bisschen ergiebiger in der Aussagekraft. Optisch ist Chris als kleines Männchen auf dem Bildschirm zu erkennen. Bevor wir losfahren, möchten wir unseren neuen Freund für alle Fälle besser kennenlernen. Hallo, Chris! „Was kann ich für dich tun?“ Fahre mich nach Nürnberg. „Nach Nürnberg fahren“, so antwortet Chris. Prompt erscheint die Navigationsanzeige auf dem zentral angeordneten Touchscreen – und nach kurzer Recheneinheit die Route in die fränkische Metropole samt Ankunftszeit. Hallo Chris, wie ist in Nürnberg heute das Wetter? „In Nürnberg wird es heute leicht bewölkt sein, die Temperaturen liegen zwischen zwei und fünf Grad.“


Ideal für Stadt und Land


Das ist munter, das macht Spaß – lasst uns losfahren! Den Drehhebel in der Mittelkonsole auf D geschaltet, ein sanfter Tritt auf das Strompedal, der Funky Cat rollt los. Ja, er schnurrt wirklich. Ruhig und gelassen steuern wir die Autobahn an. Ein bisschen mehr Strom, und – huiii – der Kompakte schiebt an. 126 Kilowatt (171 PS), dazu das maximale Drehmoment von 250 Newtonmeter: Für einen Stromer dieser Klasse und das verhältnismäßig geringe Gewicht von 1.615 Kilogramm verdient der Antrieb höchsten Respekt. Das verspricht ausgewogene Stadt- und Landpartien. Leistungsstark ist auch die im Fahrzeugboden verbaute Batterie mit dem Speichervolumen von 63 Kilowatttunden. 420 Kilometer Reichweite sind laut WLTP-Standard drin.


Klar und sinnig strukturiert wirkt das Fahrerdisplay hinter dem Lenkrad: Geschwindigkeit, die aktuellen Navigationsdaten, Reichweite, Uhrzeit – alles auf einen Blick. Also rauf auf die Autobahn. Wir schalten den adaptiven Abstands- und Geschwindigkeitsregler ein. 130 Stundenkilometer, wie angenehm ... Der Funky Cat gibt Gas, wenn es der Verkehr erlaubt. Er bremst in gebührendem Abstand, wenn der Vorausfahrende langsamer wird. Vergrößert sich der Abstand wieder, schließt unser Freund eigenständig auf. Wir haben die Hände selbstverständlich am Steuer und genießen die Landschaft.


Sicherheit zu jeder Zeit


„Seien Sie nicht geistesabwesend!“, so tönt es plötzlich aus den Lautsprechern: „Bitte Konzentration beim Fahren!“ Boahhh, echt jetzt??!! Nur weil wir zweimal kurz nach links aus dem Fenster gesehen haben? Die Kamera an der Karosseriesäule vorne links, die uns während der gesamten Fahrt beobachtet, hat offenbar registriert, dass der Lenker gerade etwas abgelenkt scheint. Ja, und Chris kann auch streng werden. Daran müssen wir uns gewöhnen. Selbstverständlich können Warnfunktionen wie diese deaktiviert werden. Wer das Optimum an Assistenz und Fahrkomfort haben möchte, lässt den künstlich intelligenten Kontrolleur jedoch einfach mitfahren. Selbst wenn er zu Beginn etwas aufdringlich erscheinen mag, wird der Aufpasser zuverlässig zu verhindern wissen, dass der Fahrer einschläft.


Besonders wertvoll: Die Kontrollinstanz Euro NCAP bescheinigt dem Ora Funky Cat allerhöchste Sicherheit. Im Segment der Kompaktklasse ist er das am besten bewertete Modell.


Wir legen einen kurzen Stopp an der Raststätte ein, auch um den Funky Cat noch etwas genauer inspizieren zu können. „Hallo Chris, öffne den Kofferraum!“ Die elektrisch angetriebene Ladeklappe am hinteren Ende fährt automatisch hoch. 228 Liter fasst der Kofferraum, absolut alltagstauglich. Werden die Rücksitze umgeklappt, hat der Laderaum ein Volumen von 858 Liter. Auf der Rückbank können zwei Erwachsene bequem sitzen. Die Mittelarmlehne mit zwei Getränkehaltern ist ein Komfortelement, das in dieser Kategorie eher selten geboten wird.


Stabil selbst in engen Kurven

Es fällt auf, dass der Ora – eine Untermarke des chinesischen Produzenten Great Wall Motor – qualitativ hochwertig ausgestattet ist. ORA, das bedeutet: Open (offen für Neues), Reliable (zuverlässig), Alternative (anders). Der Name ist Programm. Wir genießen die letzten 50 Kilometer auf dem Weg in Frankens Metropole. Runter von der Autobahn, noch ein bisschen Landstraße, dann Stadtverkehr. Beeindruckend, wie dieser kleine Feine auf dem Asphalt liegt – wie das Fahrwerk selbst in den engen Kurven stabil bleibt.

Den großen Auftritt genießt dieser Stromer in der Stadt. Mancher Passant verdreht sich den Kopf. Sportwagen im Kleinformat? Kultmobil 3.0? E-Auto und mehr? Leuchtende Augen, die Mundwinkel ziehen nach oben. Daumen hoch! Die preisliche Komponente: Los geht‘s beim Ora Funky Cat bereits ab 38.990 Euro, abzüglich 6.750 Euro staatlicher Förderung – höchste Qualität, einzigartiges Design und reichlich Fahrspaß inklusive.


Technische Daten

Hersteller

​Ora

Modell

Funky Cat 400 Pro+

​Antriebsart

Elektro

Leistung

126 kW / 171 PS

Maße / Gewicht

4.235 x 1.825 x 1.603 mm / 1.615 kg

Antriebsachse

Vorderrad

Anzahl der Türen

5

Kofferraum­volumen

228 - 858 l

Reichweite

420 km (WLTP)

0-50 km/h

8,2 Sekunden

Spitze

160 km/h

Preis

ab 38.990 €

Das Auto


Der Ora Funky Cat ist ein batterieelektrisch angetriebener Kompakt-Pkw der zu dem chinesischen Automobilhersteller Great Wall Motor gehörenden Marke GWM ORA. Auf den Straßen des Heimatmarkts fährt der Stromer bereits seit 2020. Ein Jahr später wurde er in Deutschland vorgestellt. Seit Anfang 2023 ist der Ora Funky Cat hier erhältlich. Den Vertrieb hat die renommierte Emil Frey Gruppe übernommen, deutschlandweit gibt es mehr als 150 Händler.


Der Test


Die Redaktion von electricar bekam den Ora Funky Cat vom Hersteller 14 Tage lang für Testfahrten bereitgestellt. Es wurden die Fahreigenschaften, Sicherheitsmerkmale, Ausstattung sowie Verarbeitungsqualität bewertet und beurteilt. Das

Testfahrzeug war ein junger Ora Funky Cat 400 Pro+ mit gut 1000 gefahrenen Kilometern auf dem Tacho. Spezielles Augenmerk lag auf den neuartigen Assistenzsystemen und dem daraus resultierenden Fahrkomfort.


Das Siegel


Die electricar-Redaktion verleiht dem Ora Funky Cat das Siegel «Elektroauto Top Qualität», weil das in allen Modellen angebotene Gesamtpaket dieses Kompakt-Pkw in jeder Leistungs-, Komfort- und Sicherheitskategorie den höchsten Ansprüchen genügt und auch den Fortschritt der auf Software basierenden Assistenzsysteme berücksichtigt. Dieses Elektroauto ist besonders attraktiv für alle Kunden, die auf der Suche nach der perfekten Alternative sind

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