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Xpeng G6 im ELECTRICAR-Praxistest

  • Autorenbild: Armin Grasmuck
    Armin Grasmuck
  • vor 2 Stunden
  • 5 Min. Lesezeit

Ideal für Geschäftsreisende und andere Vielfahrer:

Der Xpeng G6 besticht durch modernen Komfort, schnelles Stromziehen und Effizienz im Verbrauch.



Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)
Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)

Ein Asiate im Alpenland. Mit China Speed durch die Berge. Oder auch: cool bleiben bei 31 Grad im Schatten. Die Kontraste wirken an diesem strahlenden Sommertag besonders krass. Zügig und überraschenderweise ohne größere Zähflüssigkeiten sind wir vergleichsweise entspannt aus München kommend auf der Autobahn in Richtung Salzburg unterwegs. Wir nehmen die Ausfahrt

Achenmühle, gut zehn Kilometer südöstlich von Rosenheim, und biegen auf die Deutsche Alpenstraße ab. Mit dem neuen Xpeng G6 auf die älteste Ferienroute der Republik – noch so ein starker Gegensatz. Auf dem idyllischen wie anspruchsvollen Abschnitt zwischen Chiemsee und Inntal möchten wir dieses rein elektrische SUV-Coupé der Mittelklasse in der Praxis testen.

Bereits auf der Autobahn ist uns aufgefallen: Das neue Modell des chinesischen Herstellers wirkt überraschend ausgereift, was den Fahrkomfort betrifft. In

Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)
Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)

einigen Bereichen präsentiert sich der Xpeng – ausgesprochen Ex-Peng oder eingedeutscht Ix-Peng – sogar herausragend. Die knappe Stunde aus der bayerischen Metropole heraus waren das reine Vergnügen: kaum Verkehr und ein Auto, das geschmeidig und leise

Kilometer macht. An dieser Stelle werfen wir schon einmal ein: Das Soundsystem des G6 ist nachhaltig beeindruckend. Klar, massiv und einnehmend. Da klingt selbst die Eingangsmelodie zu den 13-Uhr-Nachrichten so kraftvoll und brillant wie ein klassisches Konzert.

X dominiert die Frontpartie


Wir fahren auf der Alpenstraße gen Süden, gut temperiert. Wie dezent und effizient die Klimaanlage arbeitet, ist zu spüren, als wir in Neubeuern einen

Halt einlegen – und aussteigen. Die Hitze drückt, selbst im Schatten des Bäckerhauses. Wir nutzen die Gelegenheit, um unser Testfahrzeug etwas genauer zu betrachten. Es ist kurios. Von vorn wirkt der G6 modern, nüchtern und klar, ohne großes Blabla, doch von spezieller Dynamik. Es dominieren das schmale, durchgehende Lichtband und das X – im Logo und akzentuiert über die gesamte Frontpartie. Von der Seite betrachtet, erscheint das SUV-Coupé kräftiger, fast bullig. Lang der Radstand, hoch die Dachlinie, die sanft nach hinten abgleitet. Der Xpeng, es wird dem Betrachter schnell klar, hat seinen eigenen Charakter – optisch und inhaltlich, wie der Blick in den weiterhin vorbildlich gekühlten Innenraum bestätigt. Auch hier setzen die Designer auf einfache und klare Formen. Die Materialien wirken selbst im Detail hochwertig und entsprechend sauber verarbeitet. Vom Scheitel des Fahrers bis zur Klappe des Kofferraums reicht das gläserne Panoramadach, per Knopfdruck kann ein elektrischer Sonnenschutz ausgefahren werden.


Veganes Kunstleder



Knöpfe und Schalter sind in dem Xpeng allerdings eher dezent integriert. Auf

dem minimalistisch gehaltenen Lenkrad gibt es lediglich eine Drehwalze und einen Vierfachdrücker pro Seite, dazu zwei Schalthebel – das ist alles. Es reicht zum schnöden Fahren. Die meisten Funktionen werden jedoch über den 15 Zoll großen Touchscreen gesteuert, der zentral angeordnet die Armaturen überragt. Es braucht schon ein wenig Übung, dann wischt, schiebt und drückt es sich mitunter einfacher. Praktisch: Mit dem schlichten Fingerwisch von oben nach unten, erscheint eine neue Übersicht, auf der die wichtigsten Funktionen wie das Einstellen der Außenspiegel oder das Öffnen des Kofferraums schnell und direkt ausgeführt werden können. Raffiniert: Die veganen Kunstleder-

sitze vorn können elektrisch verstellt und sogar bis in die Horizontale gefahren werden. Verbunden mit der Rückbank, entsteht so eine große Liegefläche, die zu einer ausgiebigen Siesta einlädt.


Legendäres Steuerrad


Konsequent Reduziert: Die wichtigsten Funktionen werden im Xpeng G6 über Druckknöpfe und Drehwalzen am Lenkrad bedient. Den Fahrgästen ist vorn wie im Fond reichlich Platz geboten. Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)
Konsequent Reduziert: Die wichtigsten Funktionen werden im Xpeng G6 über Druckknöpfe und Drehwalzen am Lenkrad bedient. Den Fahrgästen ist vorn wie im Fond reichlich Platz geboten. Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)

Für uns ist es allerdings keine Option. Wir wollen fahren, um mehr über den Xpeng G6 zu erfahren. Weiter geht es durch das

Inntal flussaufwärts. Um die Bandbreite dieses Stromers auszuloten, erlauben wir uns einen kleinen Schlenker nach links


Bis Tempo 135: Automatisiert fahren auf der Autobahn


die Anhöhe hinauf, Kurs Samerberg. Das SUV-Coupé liegt stabil auf der Straße, auch in den Kurven. Es wirkt sportlich und souverän, speziell in den engen Kehren jedoch etwas steif.

Wir genießen es, leise schnurrend in diesem zauberhaften Ambiente aus saftig grünen Wiesen, felsigen Gipfeln und teils atemberaubender Fernsicht zu gleiten – und ja, auf dem Weg zurück ins Tal, auch ordentlich zu rekuperieren. Der Neustarter aus China im Alpenland, es passt tatsächlich zusammen.

Grosse Klappe: das sportlich und dynamisch gezeichnete SUV-Coupé hat ein Ladevolumen von 571 Litern- bei umgeklappten Rücksitzen werden draus bis zu 1374 Liter. Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)
Grosse Klappe: das sportlich und dynamisch gezeichnete SUV-Coupé hat ein Ladevolumen von 571 Litern- bei umgeklappten Rücksitzen werden draus bis zu 1374 Liter. Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)

Großes Ladevolumen


Dabei ist der G6 ein durchaus voluminöses Modell, das seinen Insassen entsprechend üppigen Freiraum gewährt. Auch auf der Rückbank gibt es reichlich Platz, selbst groß gewachsene Passagiere können hier entspannt sitzen, ohne Gefahr für Frisur und Kniescheiben. Der Kofferraum ist größer, als es die rasante Heckklappe vermuten lässt. 390 Liter fasst das SUV-Coupé. Wird die Abdeckung des Kofferraums ausgehängt, sind 570 Liter möglich. Die Rücksitze umgeklappt, können sogar 1374 Liter transportiert werden. Wir nutzen die Gelegenheit und folgen der Alpenstraße, die auf der anderen Seite des Inns erneut in das Gebirge führt. Der Tatzelwurm ist, wie der Name es andeutet, ein anspruchsvoll geschlängelter und kurvenreicher Abschnitt mit ausgesprochen engen Passagen, entlang steil abfallender Hänge, auf dem auch ambitionierte Radfahrer unterwegs sind. Der Xpeng hat damit kein Problem. Fast galant gleiten wir die rund 16 Kilometer lange und bis zu 13 Prozent ansteigende Tatzelwurmstraße nach oben.


Bis zu 570 Kilometer im Akku


Unser Testwagen, der Xpeng G6 in der Long-Range-Variante, ist ein ausdauerndes Kraftpaket. Seine Batterie fasst 85,7 Kilowattstunden netto und liefert laut Hersteller bis zu 570 Kilometer nach WLTP-Standard, ohne nachzuladen. Der Verbrauchswert liegt demnach bei 17,5 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Im Praxistest werden daraus immerhin knapp 480 Kilometer bei dem Verbrauch von weniger als 20 Kilowattstunden.

Der G6 schiebt mit der Leistung von 210 Kilowatt, rund 286 PS, bei dem maximalen Drehmoment von satten 440 Newtonmetern an. Er zieht in 6,7 Sekunden von null auf Tempo 100 – bei 200 wird er automatisch abgeregelt.


Ultraschnell Strom ziehen


Außergewöhnlich stark performt der Xpeng an der Schnellladesäule, die wir am frühen Abend ansteuern, der neuen

Im gewerblichen Leasing bereits ab 549 Euro im Monat


800-Volt-Technologie sei Dank. Wir kriegen große Augen: In kürzester Zeit

Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)
Bild: CDA Verlag GmbH (Armin Grasmuck)

erreicht der Xpeng die Ladeleistung von satten 275 Kilowatt – und er bleibt oben. 197 Kilowatt zeigt das Display, als wir den Ladevorgang beenden. 224 Kilowatt im Durchschnitt – boah! In gut 15 Minuten haben wir Strom für mehr als 300 frische Kilometer in die Akkus gezogen. Schnellladen und Reichweite, so lautet speziell für Geschäftsreisende und andere Vielfahrer die Zauberformel auf dem Weg in die Mobilität von morgen. Der G6 setzt zumindest in seinem Segment neue Maßstäbe nach dem Motto: Laden hoch Reichweite.

Dazu kommt der Preis, der – gemessen an der Ausstattung – ebenfalls eine

attraktive Note hat. Klar, die 47.600 Euro, die für den Xpeng G6 Long Range auf der Liste stehen, erscheinen auf den ersten Blick kräftig. Doch was der Neustarter neben der voluminösen Batterie und der herausragenden Ladeleistung serienmäßig an Bord hat, ist beeindruckend: Panoramadach, vegane Sitze, Sitzheizung auf allen Plätzen, Wärmepumpe, das 18-Lautsprecher-Xopera-Surround-Soundsystem, der riesige Touchscreen, 360-Grad-Kamera, elektrische Heckklappe, LED-Scheinwerfer – alles drin, und noch einiges mehr


Einer für die Langstrecke


Vertrauensbildend wirkt die von Xpeng angebotene Garantie: sieben Jahre oder 160.000 Kilometer auf das Fahrzeug – je nachdem, was zuerst eintritt. Acht Jahre oder 160.000 Kilometer auf die Batterie. Die monatlichen Leasingraten für den G6 Long Range liegen derzeit im Bereich zwischen 381 und 546 Euro, abhängig von Laufzeit und Kilometerleistung – in den bayerischen Alpen und bundesweit.

 
 
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