Ein Elektroauto (beinahe) zum Preis eines Diesels? Das geht. Electricar wirft einen ersten Blick auf die Stromvariante des neuen Opel Mokka-e.
Mit dem Mokka hatte der Rüsselsheimer Autobauer viele Jahre lang einen agilen Kompakt-SUV in seinem Portfolio, der sich großer Beliebtheit erfreute. Das als Opel Mokka A betitelte Modell erhielt im Jahr 2016 einen größeren Neuanstrich und wurde Mokka X getauft. Dieser lief bis zum Juni 2019 vom Band, ehe die Produktion eingestellt wurde. Im Juni 2020 stellte Opel den Nachfolger vor, der fortan auch als batterieelektrisch angetriebener Opel Mokka-e in den Autohäusern stehen wird. Seit dem Spätsommer ließ sich der Wagen bestellen.
Neue Designsprache
Auch wir konnten bereits einen ersten Blick auf den neuen Mokka-e werfen. Optisch sticht sofort die neue Designsprache von Opel ins Auge, die dem Wagen ein zeitgemäßes Aussehen verleiht. Der Hersteller nennt das Markengesicht „Vizor“. Markant ist vor allem die neu gestaltete Wagenfront. Das Herstellerlogo prangt auf einer dunklen Plexiglasspange, die an den Seiten in die Scheinwerfer übergeht. Die Lösung ist nicht nur schick, sondern auch praktisch, denn dahinter verbergen sich die Sensoren für die unterschiedlichsten Assistenzsysteme. Das erfrischende Design zieht sich auch an den Seiten weiter und von hinten betrachtet wirkt der Mokka-e fast wie ein optischer Relaunch seines größeren Bruders aus dem Verbrenner-Segment, dem Grandland X. Die Rundum-LED-Beleuchtung im Mokka-e ist bei Opel übrigens serienmäßig dabei. Über das optional erhältliche IntelliLux LED-Matrixlicht sollte zumindest nachgedacht werden.
Electricar vor Ort
Unser Mitarbeiter Johannes Edl konnte sich vor Ort in Rüsselsheim bereits vom neuen Opel Mokka-e überzeugen.
Im Vergleich mit seinem Vorgänger ist der neue Mokka außerdem um 12,5 Zentimeter kürzer geworden, bei praktisch gleich gebliebenem Radstand. Die Ingenieure haben die Kürzungen an den Karosserieüberhängen vorgenommen, was den Wagen auch optisch streckt. Der Mokka-e basiert auf der CMP-Plattform der neuen Konzernmutter PSA, auf welcher auch bereits der Opel Corsa basiert. Der Vorteil für die Rüsselsheimer liegt dabei auf der Hand: Sowohl Verbrenner, als auch elektrisch angetriebene Fahrzeuge können auf ein und derselben Plattform basieren. Dies vereinfacht nicht nur die Planung und Konstruktion, sondern auch die Kalkulation.
Alles neu im Cockpit
Das beste aus zwei Welten
Zwei große Displays stehen dem Fahrer zur Verfügung. Diese sind gut ablesbar und optimal positioniert. Erfreulicherweise verzichtet Opel nicht auf haptische Bedienelemente
Fallen die Kürzungen im Innenraum negativ auf? Für Personen in der ersten Sitzreihe auf keinen Fall, im Gegenteil. Die erhabene Sitzposition und die Positionierung der einzelnen Bauteile schaffen ein voluminöses Raumgefühl und dabei gleichermaßen Bequemlichkeit und Sicherheit. Einzig die Personen im Fond müssen sich mit einem etwas strafferen Platzangebot zufriedengeben. Beim Kofferraumvolumen hat Opel minimal den Sparstift angesetzt, 350 Liter umfasst das Platzangebot. Für einen Kompakt-SUV jedoch immer noch ein mehr als akzeptabler Wert.
Auch das Cockpit wurde zur Gänze neu gestaltet, der Hersteller nennt dieses „Opel Pure Panel“. Herzstück davon sind zwei große Displays, die in eine gemeinsame Front gepackt wurden. Das digitale Kombiinstrument hinter dem Lenkrad kann beliebig personalisiert werden. Der zweite Bildschirm, der oberhalb der Mittelkonsole angebracht wurde, ist leicht zum Fahrer geneigt und optimal positioniert, um die zahlreichen Einstellungen, das Navigationssystem oder die Medienwiedergabe zu steuern. Erfreulicherweise verbaut Opel weiterhin haptische Knöpfe und Drehregler, womit das Beste aus zwei Welten miteinander verschmilzt. Die Bedienung von Lautstärkeregler oder der Klimaanlage über physische Elemente erfreut vor allem während der Fahrt und geht auch einfacher vonstatten als über Touchscreen-Flächen. Induktives Laden, eine Spracherkennung, Apple CarPlay und Android Auto sind ebenfalls an Bord.
Stromer zum Dieselpreis?
Charmantes Heck
Der Wagen wurde 12,5 Zentimeter kürzer als sein Vorgänger. Durch die Einsparungen auf dem technischen Bauplan wirkt der Wagen optisch gestrafft und zeitgemäß elegant.
Im Opel Mokka-e steckt eine 50 kWh große Batterie, die eine Reichweite von rund 320 Kilometern nach WLTP-Standard ermöglichen soll. 136 PS / 100 kW bringt der Wagen auf die Straße, die angegebene Maximalgeschwindigkeit beträgt 150 km/h. Über den serienmäßigen CCS-Ladestecker kann der Energiespeicher an einer Ladesäule mit bis zu 100 kW aufgeladen werden. Im Optimalfall sollte die Batterie so auf einen Füllstand von 80 Prozent in etwa einer halben Stunde kommen. Apropos Batterie: Opel gibt hier eine Garantie von acht Jahren oder alternativ eine Laufleistung von 160.000 Kilometern.
Preislich startet der Mokka-e, welcher zahlreiche Extras bereits serienmäßig bietet, bei 34.110 Euro. Abzüglich der Prämie für Elektroautos kostet der Wagen nur rund 1.000 Euro mehr, als für den Diesel fällig werden.
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