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Neues Design, moderner Komfort und ansprechende Reichweite: Der Opel Grandland Hybrid

Autorenbild: Armin GrasmuckArmin Grasmuck

Facelift – laut Duden, wird dieser Begriff bei Bedarf „auch allgemein für verschönernde Neugestaltung“ verwendet.


Wer in die aktualisierte Version des Opel Grandland einsteigt, merkt sofort: Jawohl, diese „verschönernde Neugestaltung“ ist rundum gelungen. Das X wirkt wie wegradiert, der Grandland X ist jetzt ein echter Grandland – mit allem, was in der bei den Kunden sehr beliebten Klasse der Kompakt-SUV heute dazugehört und auch erwartet wird. electricar hatte die Möglichkeit, Opels neuestes Modell in der frontangetriebenen und 133 kW (180 PS) turbostarken Plug-in-Hybrid-Version zu testen – ein Fahrspaß im doppelten Sinn.



Ein starker Schuss Mokka


Es bleibt alles anders, nur kräftiger, wertiger und moderner. Der erste Blick auf den facegelifteten Grandland wirkt kurioserweise vertraut: Hmmm, das kennen wird doch irgendwoher ... Sein Gesicht hat er neu und sehr straff gezogen bekommen. Im Hause Opel wird die Frontpartie „Vizor“ – auf Deutsch: Sicht – genannt. Das neue Design, das Schritt für Schritt als Marken-ID für alle Modelle gelten soll, feierte im vergangenen Jahr bei der Präsentation des kleinen SUV-Bruders Mokka seine Premiere. In der raffinierten und sehr schnittigen Form erinnert es stark an das Kultauto der 70er- und 80er-Jahre – den legendären Manta.


Voll im Zeitgeist


Tür auf und rein – und siehe da: Auch das Cockpit, dem reduziert eleganten Typus entsprechend als „Pure Panel“ tituliert, ist dem Bestseller Mokka entliehen. Edel, kompakt und im Zeitgeist der modernen Mobilität strahlen Lenkrad, Bildschirme und die weiteren Steuerelemente. Dagegen wirkten die Armaturen im Vorgängermodell vergleichsweise schnöde. Der sportlich offensive Anstrich wird auch im Wageninnern konsequent umgesetzt. Flotter wirken selbst die Armlehnen an den Türen, wertiger die Sitze. Die Opel-Crew hat sich in dem neuen Grandland mit großer Leidenschaft selbst überholt. Motor an – oder was?! Wir treten auf die Bremse, drücken auf den Startknopf und es macht uns schon ein bisschen stutzig, dass nur wenige bis gar keine Geräusche aus dem Motorenblock zu hören sind. Aha, da macht wohl einer auf Elektroauto! Wir können über einen Schaltknopf auf der Mittelkonsole unter drei Fahrstufen wählen: Elektro, Hybrid oder Sport. Im Hybrid-Modus wird automatisch in der jeweils effizientesten Antriebsweise gefahren. Der Grandland startet im strombetriebenen Modus – und er schnurrt, sanft und leise, wie ein echter Stromer. Rund 60 Kilometer verspricht das Hybridmodell bei vollgeladener Batterie.


Die schnittige Frontpartie im Innenraum – das neue Pure Panel – hat der Grandland von seinem kleinen Markenbruder, dem Mokka, übernommen

Gemütlich und stromsparend gleiten wir zu unserem Lieblingsbäcker in der Ortsmitte. Kurzer Stopp, ein schneller Kaffee, das Guten-Morgen-Croissant. Zurück ins Auto, rauf auf die Autobahn A9, Fahrtrichtung Nürnberg – und voll drauf auf das Gaspedal! Boah, der Kompakte schiebt an wie ein Großer. Laut Hersteller liegt das Drehmoment bei satten 360 Nm. Krass: Jenseits der 130 km/h schaltet der Grandland irgendwann den Verbrenner dazu, geschmeidig und ohne Zicken. Wir legen noch etwas drauf: Sport-Modus! Jetzt röhrt der kernige SUV plötzlich wie ein GT-Modell. Gut liegt er auf der Straße, er lenkt sich leicht und spurentreu. Klar, im oberen Bereich des Tacho-meters wird es etwas luftig. Da beweist das allradgetriebene Grandland-Hybridmodell H4 weit größere Steherqualitäten, es ist allerdings auch mindestens 5.000 Euro teurer.


electricar-Redakteur Armin Grasmuck hatte die Gelegenheit, das überarbeitete Hybridmodell ausgiebig zu testen.

Kurzes E-Vergnügen


Im zauberhaften Altmühltal verlassen wir die Autobahn und kutschieren im Elektro-Modus über die Landstraßen. Es ist wohltuend, der Grandland macht sich locker. Leider ist das Vergnügen nur von kurzer Dauer. Zwar scheint die Anzeige zur Reichweite im Display stabil und verlässlich, doch wir verfahren den Strom sehenden Auges. Noch zehn Kilometer, fünf, drei ... null. Leer die Batterie. Wie beruhigend, dass der Benzintank noch relativ gut gefüllt ist.


Spätestens ab 2028, wenn Opel – die Marke mit dem Blitz im Logo – nur noch Elektrofahrzeuge produziert, ist Schluss mit dem lässigen Umschalten auf den Verbrenner. Bis dahin verlassen wir uns gerne auf die neuen Assistenzsysteme, die das Fahren speziell im Kolonnen-verkehr angenehmer machen. Der Tempomat mit Abstandsmesser bremst, wenn es sein muss, herunter bis zum Stillstand. In Kombination mit dem Assistenten, der das Auto in der Spur hält, wirkt der halbautonom verkehrende Grandland zuverlässig. Neu ist die Funktion „Night Vision“, die über Infrarotkameras die Menschen und Tiere entlang der Straße frühzeitig erkennt und den Fahrer entsprechend vorwarnt.


Interessant für Geschäftsreisende


Der neue Grandland ist das Topmodell in der SUV-Palette von Opel – und wie sein Vorgänger auch als Dienstwagen eine ansprechende Option. Die bequemen Sitze und das Platzangebot im Innenraum sind bei Vielfahrern populär. Der Kofferraum lässt sich von 385 mit umgeklappter Rückbank auf das respektable Gesamtvolumen von 1.528 Liter erweitern. Die Rückbank ist im Verhältnis 60 zu 40 teilbar, es gibt eine Öffnung zum Durchladen von besonders langen Gütern. Und doch ist und bleibt der Grandland ein Kompaktfahrzeug, schnittig und flott, das sich auch im Stadtverkehr einfach und gut steuern lässt. Viele Kurzstrecken, etwa der Weg zur Arbeit, können rein elektrisch gefahren werden.


Opel hat das SUV-Modell unter anderem als höchst attraktive Business-Variante im Angebot. „Von Konnektivität bis Sicherheit – wichtige Ausstattungspakete, steueroptimiert konfiguriert“ – so lautet der Slogan, der Geschäftsrei-ende animieren soll. Die Palette reicht von den Assistenzsystemen, die den Fahrer unterstützen, bis hin zu den Kleiderbügeln für Hemden und Jackets sowie die Tablethalter für die Mitreisen-den im Fond. Automatische Einparkhilfe, Rückfahrkamera und der sogenannte Toter-Winkel-Warner, das gehört nach dem Facelift einfach dazu. Interessant ist die finanzielle Komponente: Wird der Grandland als Dienstwagen gefahren, können das Unternehmen und der Nutzer über Förderungen und Umweltboni gleichermaßen profitieren. Wie bei allen Hybrid-Modellen wird der geldwerte Vorteil für die private Nutzung nur zur Hälfte berechnet, was sich in der Jahresbilanz durchweg positiv auswirkt.


Konstant und zuverlässig


Das X in der Typenbezeichnung mag er verloren haben, doch am Ende der Testfahrt halten wir gerne fest: Der auf modern getrimmte Grandland ist ein Gewinner, der sich optisch und inhaltlich verbessert hat. Opels größte SUV-Variante sieht flott aus und er fährt sich, je nach Lust und Laune des Fahrzeuglenkers, locker, leicht bis knackig. In der Stadt, auf dem Land oder der Autobahn: Der Grandland bietet ein attraktives Gesamtpaket, das ihn konstant und zuverlässig in der Spur und das Fahrvergnügen hoch hält.


Gemessen an seiner Umweltverträglichkeit, ist der Spielraum ebenfalls groß. Im Nahverkehr ist der Grandland aufgrund der verbesserten elektrischen Reichweite gut einsetzbar. Der Benzinverbrauch bei leerer oder abgeschalteter Batterie liegt laut ADAC-Test bei durchschnittlich 7,2 Litern pro 100 Kilometer. Innerorts (6,3 l/100 km) und auf der Landstraße (6,4 l/100 km) ist er moderat, auf der Autobahn (9 l/100 km) vergleichsweise hoch. Im Hybrid-Modus bei voll geladenem Akku verbraucht der Grandland auf den ersten 100 Kilometern 10,5 kWh Strom und 4 Liter Super. Vielfahrer, die häufig auf längeren Strecken über die Autobahn brettern, sollten prinzipiell überlegen, ob SUV-Modelle ihre erste Wahl sind. Rational betrachtet, verbrauchen sie allein aufgrund ihren breiten Frontpartie speziell bei höheren Geschwindigkeiten mehr Energie als die Limousinen in vergleichbarer Größe.


Attraktives Business-Modell


Wir geben zu: Der Blick auf die Preistafel hat uns nachhaltig beeindruckt. 44.290 Euro vor Förderung und Umweltbonus – das ist happig, selbst wenn der aufgefrischte Opel Grandland Hybrid eine ganze Menge für das Geld bietet. Für Geschäftsreisende, Selbständige und Fuhrparkmanager besonders interessant:

Der Einstiegspreis gilt derzeit für die Business-Linie, die besser ausgestattet ist als das Grundmodell. Die Basisversion ist ab 45.040 Euro erhältlich und damit 750 Euro teurer. Für die Top-Konfiguration Ultimate ruft Opel 47.595 Euro auf.


Ebenfalls im Angebot: der Grandland Hybrid4. Dieses auf vier Rädern angetriebene Modell ist ein Kraftpaket: 221 kW (300 PS), 235 km/h in der Spitze. Die Preispalette reicht hier von 50.440 (Business) bis 54.460 Euro (Ultimate).


Ein Blick auf die Angebote im Internet verdeutlicht, dass diese Beträge normalerweise ohnehin nur noch selten bezahlt werden. Die meisten Opel-Händler und auch viele andere Anbieter präsentieren sehr offensiv ihre mitunter attraktiven Leasingkonditionen. Für weniger als 200 Euro pro Monat kann der Grandland demnach schon gefahren werden. Doch besonders hier gilt es, die verlockenden Angebote genau zu prüfen.


Wie hoch ist die Leasingsonderzahlung? Fallen Überführungskosten an? Droht eine preis-intensive Schlussrate? Wie hoch ist der effektive Jahreszins? In manchen Fällen lohnt es sich, die saftigen Rabatte – derzeit bis zu 31 Prozent – beim Kauf eines neuen Opel zu berücksichtigen. Wer sich für den Grandland Hybrid entscheidet, weiß sein Geld in jedem Fall gut investiert. Als Teilelektrischer besitzt er großes Potenzial.


Der Grandland besticht optisch und mit seinen sportlichen Attributen.

Technische Daten

  • Hersteller: Opel

  • Modell: Grandland

  • Antriebsart: Elektro

  • Leistung: 133 kW / 180 PS

  • Antriebsachse: Front

  • Reichweite: 50 km

  • 0-100 km/h: 6,1 Sekunden

  • Spitze: 225 km/h - elektrisch 135 km/h

  • Preis: ab 44.290 €

  • Türen: 5

  • Kofferraumvolumen: 358 - 1.528 l

  • Gewicht: 1.801 kg

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