mmer mehr Automarken und Modelle aus Asien rollen hierzulande über die Straßen. Es sind vor allem Hersteller aus China, die regelmäßig für Gesprächsstoff sorgen. Dagegen spielte ein Land, das über Jahrzehnte mit spannenden wie gehaltvollen Innovationen gepunktet hatte, zuletzt eher eine untergeordnete Rolle: Japan. Doch nun herrscht auch im Land der aufgehenden Sonne eine nachhaltige Atmosphäre des Aufbruchs. Die Giganten Toyota, Honda und Co. haben ihre Strategien hinsichtlich der Elektromobilität erneuert. Jetzt setzen die Japaner eigene Akzente.
Suzuki – Start ins Zeitalter der Elektroautos
Der traditionsreiche Autobauer, der am E-Automarkt bislang durch Abwesenheit glänzte, möchte bis zum Ende der Dekade fünf batteriegetriebene Autos auf die Straßen bringen. Laut Herstellerangaben sollen die ersten Suzuki-Stromer spätestens 2025 nach Europa kommen. Einer ist die Anfang 2023 vorgestellte Studie EVX Concept. Der 4,30 Meter lange E-SUV soll mit einem Allradantrieb ausgestattet werden und mit der 60 kWh Batterie eine Strecke von 500 Kilometern zurücklegen können. Auf den Markt kommen soll die Serienversion des EVX möglicherweise unter dem Modellnamen Vitara.
Honda – US-Debüt für SUV und Joint-Venture mit Sony
Im Frühjahr 2024 kommt der Prologue, der neueste Stromer aus dem Hause Honda, in den USA auf den Markt. Der SUV in der Größenordnung des Mercedes EQE SUV wird wahlweise mit Front- oder Allradantrieb erhältlich sein. Bei letzterem sorgt ein zweiter Elektromotor an der Hinterachse für eine Gesamtleistung von 215 kW bzw. 292 PS. Die Reichweite beläuft sich auf rund 480 Kilometer. Im Innenraum liegt der Fokus laut Honda auf Komfort und Luxus. Mit an Bord sind Google-basierte Applikationen im Infotainment-System und die Möglichkeit, Smartphones per Apple CarPlay und Android Auto damit zu verbinden. Neben einer Vielzahl an Assistenzsystemen ist auch das eigens entwickelte Honda Sensing System an Bord. Dieses überwacht mithilfe von Kameras, Radar und Sensoren das Umfeld des Fahrzeugs und unterstützt den Fahrer effektiv bei der Vermeidung von Gefahrensituationen. Honda will den Anteil elektrifizierter Fahrzeuge bei seinen globalen Verkäufen in allen wichtigen Märkten bis 2030 auf 40 und bis 2035 auf 80 Prozent steigern.
Abseits der eigenen Marke hat Honda mit dem Elektronikkonzern Sony ein Joint Venture gegründet, das unter dem Namen Afeela batteriebetriebene Autos entwickelt. 2025 soll eine Limousine, 2027 ein SUV und 2028 ein Kompaktwagen vorgestellt werden. Alle drei Modelle sollen auf der gleichen Plattform basieren, um Kosten zu senken und die Entwicklung zu forcieren. Die Afeela-Limousine soll voraussichtlich rund 62.000 Euro kosten. Sie wird aller Voraussicht nach 2026 in den USA auf den Markt kommen. Auch ein Marktstart in Japan und Europa ist vorgesehen.
Toyota – Bis 2026 sechs neue Stromer
Der weltweit größte Autobauer hat aktuell nur einen reinen Stromer im Sortiment. Bis zum Jahr 2026 will der Hersteller sechs neue E-Modelle auf den Markt bringen. Einen ersten Blick auf die künftige Strategie liefert das Urban SUV Concept. Hierbei setzen die Japaner auf eine hohe Sitzposition, kompakte Abmessungen und eine markante Linienführung. Die Serienversion des Stromers, die wohl mit Front- oder Allradantrieb und mit zwei Batterieoptionen erhältlich sein wird, soll 2024 vorgestellt werden und zwei Jahre später ausgeliefert werden.
Doch auch bei Toyotas Premiummarke Lexus wird an der nächsten Stromergeneration getüftelt. Hierbei stehen leistungsfähigere Hochvoltbatterien und eine modulare Karosserie im Vordergrund. Einen ersten Vorgeschmack dazu liefert das Konzeptmodell LF-ZC. Dessen Karosserie soll lediglich aus drei großen Teilen bestehen. Dadurch sollen die Steifigkeit verbessert und die Produktionskosten gesenkt werden. Neue Performance-Lithium-Ionen-Akkus sollen Reichweiten von über 800 Kilometern ermöglichen und in weniger als 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden können. Was die Fahrzeugbedienung betrifft, setzt Toyota bei der Elektrolimousine auf eine KI-gestützte Sprachsteuerung. Um dem Thema Nachhaltigkeit gerecht zu werden, soll ein Großteil der Innenausstattung aus Bambus gefertigt werden. Bereits 2026 soll die Produktion des neuen Lexus anlaufen.
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