Rollende Legende auf dem Weg in die Zukunft: Der VW ID. Buzz sorgt für positive Energie, wo immer er gleitet.
Dieser Bus hat das gewisse Etwas. Zweifellos. Ob er über den Asphalt rollt, oder einfach nur dasteht. Der ID. Buzz scheint zu strahlen. Er verbreitet nachhaltig positive Energie. Wer ihn ansieht, fängt wie automatisch an zu lächeln. Uns geht es genauso. Liegt es an seinen Proportionen? An dem modernen Design? Oder an der markanten Frontpartie? Wir können es kaum erwarten, den VW-Bus der nächsten Generation zu erleben. Fährt er so gut, wie er aussieht, hat er das Potenzial, ein Erfolgsmodell zu werden.
Wir steigen ein und, ja, der ID. Buzz wirkt auch im Innern frisch und munter. Hell ist er, einfach und klar gezeichnet, natürlich geräumig. Selbstverständlich sitzt der Fahrer des batteriegetriebenen VW-Busses genau so hoch und exponiert wie in dem guten alten Bulli. Tiefenentspannt und mit dem einzigartigen Blick auf das Geschehen im Straßenverkehr sowie links und rechts der Fahrbahn. Der E-Bulli, so viel scheint klar, noch bevor wir den Startknopf drücken, ist kein Bus für wilde Spritztouren. Vielmehr animiert er zum gediegenen Dahingleiten bei ansprechendem Fahrkomfort. Auf geht‘s!
Am Steuer: electricar-Chefredakteur Armin Grasmuck hatte die Gelegenheit, den VW ID. Buzz ausführlich zu testen.
Sanfter Gleiter
Stromert er schon? Oder ruht er noch? Wir rollen bereits ein paar Meter, doch der Buzz bleibt auffällig ruhig. Es ist ein Qualitätsmerkmal auch dieses Elektrofahrzeugs. Mit 50 Sachen auf der Ortsdurchfahrt, ein leichtes Surren, kaum mehr. Es ist krass, speziell für all diejenigen, denen noch das kernige Nageln der Bullis aus den 70er- und 80er-Jahren in den Ohren liegt. Dagegen gleitet der E-Bulli sanft, obwohl er per Definition als massiv und weniger windschnittig gilt.
Der akkubetriebene VW-Bus ist wie seine Vorfahren ein höchst funktionaler Kastenwagen mit reichlich Platz für Passagiere, Laderaum und großen Fensterflächen. Das Interieur ist farblich mit dem Außenlack abgestimmt – die Hebel, Knöpfe und Tasten sind bei allem technischen Fortschritt weiterhin leicht zu erfassen und ebenso einfach zu bedienen. Modern und komfortabel wirken die elektrischen Schiebetüren, die auch vom Fahrer per Knopfdruck geöffnet und geschlossen werden können.
Es ist eine Wonne, mit dem Buzz unterwegs zu sein. Er schnurrt selbst mit 120 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn noch vergleichsweise ausgeglichen. 150 Kilowatt, also 204 PS, bei dem maximalen Drehmoment von 310 Newtonmeter – das reicht vollkommen. Der E-Bus ist damit agil genug, um spontan zum Überholen anzusetzen. 145 Sachen in der Spitze, für die Mittelspur passt es allemal.
Kleiner Wendekreis
Nach knapp drei Stunden bittet uns der ID. Buzz an die Ladestation. Wir fahren von der Autobahn ab, nähern uns den Stromsäulen, da fällt uns auf: Wow, für seine stattliche Länge von 4,71 Meter scheint der Bus überraschend pfiffig und beweglich zu sein. Laut Messwerten der Experten des ADAC beträgt sein Wendekreis nur 10,9 Meter – wie bei einigen Kleinwagen. Selbst auf schmalen sowie beengten Park- und Ladeplätzen lässt sich dieser rein elektrische Bulli leicht und locker rangieren.
Werden spezielle Plätze regelmäßig angefahren, kommt idealerweise der künstlich intelligente Parkassistent zum Einsatz. Er merkt sich bestimmte Abstellpositionen und erledigt den Vorgang des Einparkens auf Wunsch voll automatisiert, souverän und zuverlässig. Ein Wischer über das OK-Zeichen auf dem zentral angeordneten Touchscreen genügt, dann übernimmt der Buzz das Kommando. Bis zu fünf verschiedene Parkplätze können auf diese Weise dauerhaft abgespeichert werden.
Schnell geladen
Stichwort Energie. An der Schnellladesäule kann der ID. Buzz laut VW den Strom mit bis zu 170 Kilowatt ziehen. Bei unserem ersten Versuch startet er sogar mit 184 Kilowatt und hält diesen Spitzenwert auch ein paar Minuten lang, bleibt danach konstant über 120 Kilowatt. Ist die 77 Kilowattstunden starke Batterie einmal voll geladen, sind damit Reichweiten von bis zu 428 Kilometer nach WLTP-Standard zu erreichen. In der Praxis sind gute 350 Kilometer realistisch.
Klar ist auch: Die große und breite Frontpartie des Fahrzeugs macht sich speziell bei höheren Geschwindigkeiten energietechnisch negativ bemerkbar. Dafür ist der ID. Buzz im Bereich unter 80 km/h äußerst sparsam – heißt mit einem Verbrauch von weniger als 20 Kilowattstunden auf 100 Kilometer – unterwegs.
Üppiges Raumangebot
Die für ein Fahrzeug dieser Kategorie höchst respektable Reichweite und die vergleichsweise kurzen, weil effektiven Stopps an den Ladestationen machen diesen Stromer auch zu einem Kandidaten für die Langstrecke. Selbst wenn die von VW angekündigte, noch etwas längere Freizeitversion des Buzz noch auf sich warten lässt: Der elektrische Bus ist bereits jetzt prädestiniert für kurze oder leicht ausgedehnte Trips in die Ferne – gute Laune garantiert.
Ob in Münchens dichtem Stadtverkehr oder auf dem obersteirischen Ladepark: Fährt der ID. Buzz vor, machen die Passanten große Augen. Daumen hoch. Strahlende Gesichter. Applaus, Applaus. Dieser Kleinbus ist ein Sympathieträger, und er wird es bleiben. Speziell für diejenigen, die in den Genuss kommen, ihn dauerhaft fahren oder zumindest mitfahren zu können. Seine Optik, der Fahrkomfort und das üppige Raumangebot geben ihm bei aller Funktionalität auch die spürbare Note des gediegenem Charmes auf dem Weg in die Mobilität von morgen. Es besteht definitiv auch keine Gefahr, sich die Knie an den Armaturen wund zu reiben oder die Frisur am Himmel des Fahrzeugs platt zu drücken.
Doppelter Boden als Extra
Die Rückbank lässt sich um 15 Zentimeter nach vorne oder hinten verschieben. Auch die Größe des Gepäckraums ist beeindruckend. Stolze 1.760 Liter oder auch 40 Getränkekisten fasst der Buzz. Werden die Rücksitze umgeklappt und der komplette Stauraum genutzt, erhöht sich das Volumen auf bis zu 2.835 Liter. Besonders praktisch: Als Extra kann ein Ladeboden in den Kofferraum integriert werden. Er macht die Ladefläche in Kombination mit den umgeklappten Rücksitzen auf ganzer Länge eben, Kleinteile können darunter verstaut werden.
Der ID. Buzz hat mit all seinen Möglichkeiten – wie die Ahnen aus dem Volkswagen-Konzern – das Potenzial, zu einem Fixstarter im Geschäftsbetrieb zu werden. Chauffeure mit Drive wissen seine flotten Attribute genauso zu schätzen wie die Umsatzbringer im Außendienst oder Handwerker mit dem Blick für die Zukunft. Neben dem Modell People bietet VW den E-Bus konsequenterweise auch in einer Cargo-Variante an.
Auch als Transporter erhältlich
Sie unterscheidet sich im Detail. Die vordere Sitzreihe ist hier durch eine feste Wand vom Transportraum getrennt. Im hinteren Bereich gibt es keine Seitenscheiben. Der Transporter wird serienmäßig mit drei Sitzen im Fahrerhaus angeboten. 3.900 Liter fasst sein Laderaum, er bietet Platz für zwei Europaletten und kann mit maximal 648 Kilo beladen werden.
Damit kommen wir zu der Sequenz, die das pure Vergnügen etwas relativiert – dem Preis. Der VW ID. Buzz steht in der Grundversion des Cargo-Modells mit 56.091 Euro in der Liste, der People-Bulli startet gar erst bei 64.581 Euro. Das ist kräftig – und im besten Fall mit attraktiven Leasingraten effizient zu gestalten.
Fahren im Zeitgeist
Wer sich den E-Bulli leisten kann und möchte, bekommt ein Fahrzeug, das inhaltlich und optisch voll dem Zeitgeist entspricht – positive Energie inklusive. Die für den Buzz typischen Farben wie das Bay Leaf Green Metallic, in dem unser Modell lackiert ist, das Energetic Orange, Starlight Blue oder Limonengelb tragen nachhaltig zu dem höchst stimulierenden Gesamteindruck bei.
Der Tag, an dem wir uns vertragsgemäß von unserem Testfahrzeug trennen müssen, serviert kurioserweise tief hängende Wolken in grau und blau. Nach den mehr als 2.000 Kilometern, die wir bis dato in dem ID. Buzz zurückgelegt haben, fühlen wir uns jedoch in jeder Hinsicht positiv aufgeladen.
Technische Daten
Hersteller | VW |
Modell | ID. Buzz Pro |
Antriebsart | Elektro |
Leistung | 150 kW / 204 PS |
Maße / Gewicht | 4.712 x 1.985 x 1.927 mm / ab 2.471 kg |
Antriebsachse | Hinterrad |
Anzahl der Türen | 5 |
Kofferraumvolumen | 1.760 - 2.835 l |
Reichweite | 428 km (WLTP) |
0-100 km/h | 10,2 Sekunden |
Spitze | 145 km/h |
Preis | ab 64.581 € |
Ist das eine Werbeanzeige von VW oder ein echter Test? Der Buzz muss ja ein Wunderauto sein, da es absolut NICHTS zu bemängeln gibt. Alles perfekt und wunderbar. Selbst der ziemlich hohe Verbrauch wird schöngeredet: "unter 80km/h besonders sparsam" - unter 20kw/h (was alles andere als sparsam ist). Der Verbrauch über 80km/h, z.B. auf der Autobahn, wird erst gar nicht erwähnt. Oder ist der Buzz als Stadtauto gedacht? - Und selbst der völlig überzogene Preis von knapp 65000 Euro wird noch kleingeredet - schließlich kann man ja leasen...?!